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ung und der Gewissheit, dass der hochgemute Fuersterzbischof selbst zu spaeter Stunde Einkehr halten will in der Huette des Elends. Man hatte das schier verfallene Haeuschen am Wege zum Nonnbergkloster noch nicht erreicht, kam der Leibmedikus schon hinterdrein angepustet, nach Luft und Fassung schnappend. Einer der Lichttraeger musste mit in die Stube, das Weib fuehrte Wolf Dietrich und den Arzt in ein Gemach, welches in seiner Duerftigkeit den an Prunk gewohnten Fuersten erschaudern liess. Auf Stroh lag der Mann, auf einem Ballen Fetzen zwei Kinder, abgemagert schier zum Skelett, gelbfarbig, hohlaeugig, wimmernd vor Schmerzen und Hunger. Wieder warf sich das abgezehrte Weib in die Kniee und hob flehentlich die Arme zum Fuersten empor: "Habt Dank, o Herr, und helft in groesster Not!" "Schrecklich!" fluesterte ergriffen Wolf Dietrich, "dieweilen man prasset am ueppigen Mahle, verhungern mir hier etzliche Unterthanen!" Auf einen Wink begann der Hofarzt seine Thaetigkeit; Wolf Dietrich liess die inzwischen herbeigeschafften Vorraete an Wein, Fleisch und Brot in ein Nebengemach stellen und zog sich mit seiner Begleitung zurueck, nicht ohne Auftrag gegeben zu haben, dass von nun an taeglich der armen Familie Proviant aus der Hofkueche geliefert werden muesse. Mit einem Frohgefuehle in der Brust, schritt der Fuerst die steile, frischbeschneite Gasse wieder hinab, und bis er den Palast erreichte, kuendeten vom nahen Dom die Glockenschlaege Mitternacht. Von all' den Hofschranzen ehrerbietig erwartet, hatte Wolf Dietrich nur fuer seinen Vertrauten, dem ersten der Kaemmerer, ein Auge, ihm warf er einen fragenden Blick zu, und als der junge Baron bejahend nickte, glitt ein Laecheln des Triumphes ueber das Antlitz des jungen, heissbluetigen Fuersten. In den inneren Apartements harrte der Kammerdiener Mathias Janitsch seines hohen Herrn, der sich Mantel und Degen abnehmen liess und nun zu fragen begann: "Ist's ohne Aufsehen geglueckt? Gab's Laerm?" In diskretem Fluestertone erstattete Mathias Bericht: "Es ging alles nach Wunsch und ohne einen Laut. Nur die Begleiterin schlug Laerm, doch erst, als alles laengst vorueber und verschwunden war." "Und hier?" "Wir haben Brigitte, des Silberdieners Franz Schwerer als Wartefrau, bestellt, doch wurde jegliche Hilfeleistung abgelehnt." "Mit Protest gegen den Freiheitsentzug?" "Ja, Hochfuerstliche Gnaden! Doch den Namen nannten wir nicht!" "Gut! Ich hoffe, es ist f
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