uer alle Bequemlichkeit Fuersorge getroffen, die
Stube warm, das Lager gut. Man hat mich morgen vor der siebenten Stunde
Beginn zu wecken; der Hofmarschalk hat in aller Eile die Fourierzettel
stellen zu lassen, auf alle Faelle soll einfouriert werden ueber Golling
bis nach Kaernten."
"Wollen Hochfuerstliche Gnaden selbst verreisen?"
"Nein, Mathias! Jedoch soll fuer eine ploetzliche Reise alles parat sein!
Du haftest mir mit deinem Kopf fuer unberuehrte Sicherheit der Dame! Du
bewachst deren Thuer selbst!"
"Mein gnaediger Herr moege beruhigt sein und guten Schlaf geniessen! Dero
treuer Diener wird wachen und sorgen!"
Eine praktische Einrichtung in der erzbischoeflichen Residenz war
unzweifelhaft die Anbringung der handschriftlichen Amtsbefugnisse jeder
Dienerklasse in deren betreffenden Raeumen, sodass jede Schranze ihre
dienstlichen Obliegenheiten jeden Augenblick vor Augen haben konnte,
vorausgesetzt, dass der Diener des Lesens kundig war. So stand im Gelass
des Thuerhueters nach dem Konzept Wolf Dietrichs woertlich zu lesen[3]:
"Thuerhuetter.
Dess Thuerhueterss ampt ist vhor der Cammerer wartt Zimmer stetts
auffzuwarten, vndt niemandt frembden ohngefragt in dass Wart Zimmer
lassen, auch in allweg gutte achtung geben damitt sich ausser der adelss
personen vndt ettlichen fuernemen officieren geringe vndt schlechte
officier oder Diener bey hoff in die Wart Zimmer nitt eintringen
sondern heraussen pleiben, undt so sehr sy wass bei einem oder dem
andern in den Wart Zimmern zu thuen haben sich durch die Thuerhuetter
anmelden lassen, undt sollen der Thuerhuetter zwen sein, die sollen
stetts wo nitt baidt doch der ein bey den Zimmern pleiben vndt mitt
einander vnderweilen abwexlen."
Die Kaemmerer hatten dafuer gesorgt, dass sothane Verordnung des Fuersten
gebuehrende Beachtung und strenge Befolgung fand, und niemals fehlte der
Thuerhueter an seinem Platze, wenn freilich in der ersten Zeit nach dem
Regierungsantritt Wolf Dietrichs es an Verstoessen nicht mangelte. Haeufige
Kontrolle und Belehrung schulte aber auch dieses Personal, und so waren
denn die beiden erzbischoeflichen Thuerhueter scharf darauf aus zu
unterscheiden, wer von Distinktion ist und in das Wartezimmer zu den
Kaemmerlingen gelassen werden duerfe.
Wolf Dietrich hatte die Gewohnheit, an Wochentagen um die zehnte Stunde
hervorragende Personen in Audienz zu empfangen, war aber meist
ungehalten, wenn vorher Gehoer erbeten wur
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