zu: "Mein Wort zum Pfand, ich kehre wieder, um
Botschaft Euch zu thun! Doch nun gewaehrt Bedenkzeit, gebt mich frei! Nur
ungezwungen vermag einen Entschluss ich zu fassen!"
"Ihr seid frei, Salome! Verzeiht mir Wort und That! Ich harre der
Wiederkehr der--Fuerstin!"
Waehrend Wolf Dietrich sich ritterlich verbeugte, schritt Salome aus dem
Keutschachhofe in einem Zustande groesster seelischer Erregung, die sie
auf Leute wie Gassen nicht achten liess. Sie hoerte nicht die Rufe der
Ueberraschung von Buergern, die es nicht fassen konnten, das angeblich
geraubte Maedchen voellig frei zu sehen.
Bis Salome das vaeterliche Haus erreichte, war die Kunde ihrer Befreiung
in der Stadt verbreitet, die ueberraschende Nachricht flog von Mund zu
Mund und eine Flut von Mutmassungen floss nebenbei.
Das Maedchen war wie im Taumel in die Arbeitsstube des Vaters im
Erdgeschosse des Kaufhauses gekommen, die Betaeubung wich im Momente, da
Salome das gramdurchfurchte Antlitz des Vaters erblickte, und mit einem
Jubelruf eilte sie in seine Arme. "Vater, lieber Vater!"
"Salome! Du wieder daheim! Grosser Gott! Mein Kind, mein Kind!"
Nach der innigen, stuermischen Begruessung und Freude der Wiederkehr der
verloren geglaubten Tochter geleitete Alt sein Kind in die Wohnstube
hinauf. Die Bediensteten des Kaufhauses sollten nicht Zeugen der intimen
Aussprache zwischen Vater und Tochter sein.
Aengstlich forschenden Blickes fragte der Vater: "Ist dir kein Leids
geschehen, Salome? Und wer hat gewagt, mir meine Tochter wegzufangen?
Sprich, ich werde den unerhoerten Raub zu raechen wissen!"
"Keine Rache, Vater! Sie ist nur Gottes allein!"
"Wer hat den Frevel gewagt? Den Namen nenne, Salome, den Namen!"
"Es ist mir kein Leids geschehen, mit keinem Blick, geschweige einer
schlimmen That!"
"Den Namen nenne! Doch nein, ich weiss ihn! Mein Verdacht war rege, eh'
die Schandthat ist geschehen. Ist's auch der Fuerst selbst gewesen, er
soll mir buessen und kostet es mein eigen Leben!"
Salome warf sich weinend in des Vaters Arme und flehte um Milde.
"Du selbst, das Opfer, willst schonen, um Milde bitten fuer den Schaender
unserer Ehre? Ich fass' es nicht! Was ist geschehen, dass wirr geworden
meiner Tochter sonst so heller Verstand?"
Die Umarmung aufloesend, trat Wilhelm Alt zurueck, sein Blick galt
forschend der Tochter, die jaeh erroetete und dann wieder erblasste.
"Was soll das Farbenspiel in deinen Wangen? Mir ist raetselhaft dein
We
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