ie Pluenderer des Schenktisches, hatten sich an der Saalwand
aufgestellt und bildeten eine Gruppe in der Ecke, zu welcher sich der
gruendlich vergraemte Buergermeister Alt gesellte, dessen Blicke nicht
viel Gutes zu kuenden schienen. Manches bissige Wort ueber den Fuersten und
sein Charmieren mit Salome fiel in dieser Gruppe, und der Buergermeister
wehrte dessen nicht. In ihm kochte es, die Behandlung auf der Treppe hat
sein Blut erhitzt. Nicht minder aergert es Alt, dass sein Eheweib an des
Bruders Seite ersichtlich verklaert, schwimmend in Glueckseligkeit,
hinterdrein trippelt und durch dieses alberne Nachlaufen das fuerstliche
Karessieren gewissermassen sanktioniert. Buergermeister Alt knurrte:
"Dumme Gans! Und Wilhelm koennte auch etwas Besseres thun, als mit der
alten Schachtel hinterdrein zu laufen!"
Einer der Jungen, die vom Suedwein zu viel erwischten, kraehte mit
heiserer Stimme: "Guckt ihn an, den Erzbischof, der taenzelt wie ein
spanischer Junker!"
Und ein anderer, dessen Augen bereits glaesern geworden, brachte
schluckend heraus: "Fein--wird--'s im E--e--er--z--st--st--stift!"
Inzwischen war Wolf Dietrich mit Salome an diese Gruppe herangekommen;
der Fuerst winkte der Musik, die mit einer Dissonanz jaeh abbrach, und
sprach, seine Dame im Arm behaltend, den Buergermeister mit vollendeter
Liebenswuerdigkeit und Herablassung wohlwollend an: "Lieber Alt! Niente
di male! Ihr verzeiht mir wohl, dass ich im Banne der Schoenheit auf Eure
Meldung und Unordnung nicht gewartet, das Fest mit der Koenigin in
persona eroeffnet habe. Salzburgs schoenste Maedchenblume rechtfertigt
mein Verhalten und erklaert die Begeisterung meiner Gefuehle! Gluecklich
ein Land, in dessen Gefilden solche Blumen bluehen, glueckliches Salzburg,
dessen Herr zu sein mich mit freudigem Stolz erfuellt! Nun, mein lieber
Buergermeister, ist es nach Eurer Absicht, so lasst uns das Mahl beginnen,
doch wuensche ich, dass zu Tisch mir des Festes Koenigin zur Partnerin
verbleibe!"
Der Buergermeister hatte seinen Ohren nicht getraut, diese huldvolle
Ansprache warf alle Rachegedanken ueber den Haufen, sie musste einen
Drachen in ein sanftes Lamm verwandeln; zum mindesten, das fuehlte der
Stadtvater deutlich genug, gehoert auf solche Huld eine hoefliche
Dankesantwort, die aber im Handumdrehen nicht gedrechselt werden kann,
denn Herr Ludwig Alt ist kein Geschwindredner und seine Gedanken
verlangen eine ueberlegte gemaechliche Aneinanderreihung. "Hoch
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