gte,
zahle mir jetzt--"
Aber statt ihn ausreden zu lassen, erhob sich Theonie mit einem
"Entschuldige, bitte" und hoerte, was der nun doch mit einer brennenden
Lampe ins Zimmer tretende Frege "gehorsamst" zu melden hatte.
"Der Verwalter von Falsterhof laesst fragen, ob er morgen Vormittag zum
Vortrage kommen duerfe."
"Ja, Frege, es passt mir um elf Uhr!"
Nun schloss sich die Thuer wieder.
"Es nuetzt wirklich gar nichts, Tankred, diese Sache zu besprechen, ich
wiederhole vorher Gesagtes," knuepfte Theonie mit der alten Ruhe an.
"Auch wenn Du fragst, was sich erfuellen soll, so kann ich Dir darauf nur
antworten: Ich will, wenn ich Dir das Kapital auszahle, dass alle
Bedingungen zutreffen, die ich damals an dieses Eventualversprechen
knuepfte. Ich erklaere Dir nochmals, dass die zwischen mir und Streckwitz
wahrscheinlich eintretende Guetergemeinschaft an dem Geist der Sache
nichts aendern wird. Nicht unser Geldvorteil soll massgebend sein, sondern
Deine Wuerdigkeit."
"Mit anderen Worten, Du bist schon jetzt entschlossen, mir keinen
Groschen auszuzahlen--" stiess Tankred, kaum Herr seiner Erregung,
heraus. "Was heisst Wuerdigkeit? Sind wir Kinder? Handelt es sich um das
Verhalten auf der Schulbank und um den Lohn eines Apfels fuer gutes
Betragen? Ich bin neben Dir der einzige Brecken auf der Welt. Wenn Du
gestorben waerest, wuerde mir Falsterhof zugefallen sein. Also nicht um
eine blosse Laune oder dergleichen handelt es sich, sondern um ein tiefer
begruendetes, natuerliches Anrecht. Was soll ich denn heute oder spaeter
mit dem Gelde thun? Ich will es hueten und mehren, um meinem Nachkommen,
dem letzten maennlichen Zweig der Breckens, zu Besitz und Ansehen zu
verhelfen. War das nicht auch Deines Vaters, unserer Vorfahren
Lebenszweck? Bin ich ein Verschwender? Mache ich mich unehrenhafter
Handlungen schuldig? Wird unser Familienname durch mich geschaedigt oder
geschaendet? Andere Gesichtspunkte hast Du doch wohl nicht aufzustellen?
Nicht von aller Welt geliebt zu werden, das teile ich mit vielen
Menschen. Wer Charakter hat, wird niemals sehr gefallen. In der That,
ich verstehe Dich nicht. Wir schaffen aber klare Verhaeltnis wenn Du Dich
jetzt mit mir abfindest, und Du sparst ein Stueck Geld."
"Ich will nicht sparen!" entgegnete Theonie stolz. "Dir soll Dein Recht
werden, wenn Du eins zu erheben hast! Und lass uns nun das peinliche
Gespraech schliessen. Ich thu's und will's nicht, Tankred. Kommt die Zeit,
so w
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