ueberreicht hatten.
Dass er sich daran erinnerte und dem jungen Forstmanne diese herzliche
Freude bereitete, zeigt seine Guete und seinen Takt, die ihn, wie der alte
_Riehl_ erzaehlt, ganz besonders auszeichneten und ihm alle Herzen
gewannen.
In Piesenhausen wohnten meine Eltern mehrere Jahre in gluecklicher Ehe, der
zwei Kinder, mein Bruder Max und meine Schwester Marie, entsprossen.
Mein Vater fand alles Behagen am haeuslichen Herd; es ist ihm treu
geblieben, und er hat es wohl zu wuerdigen gewusst.
Ein wertgeschaetzter Freund wurde ihm der Pfarrer von _Grassau_, der ein
passionierter Jaeger war und einer von den praechtigen geistlichen Herren,
die _Max Haider_ verewigt hat. Man erzaehlte von ihm, dass er einmal beim
Messelesen die Wandlung vergessen habe, weil vor der Kirche das Jagdhorn
zum Aufbruch blies. Ich habe aber die Geschichte so oft ueber den und jenen
Pfarrer erzaehlen hoeren, dass ich sie fuer erfunden halte. Sie war wohl
bezeichnend fuer den Jagdeifer der Herren.
Die schaerfere Richtung, die spaeter kam, hat den harmlosen Freuden ein Ende
gemacht, und sie hat, wie mir erzaehlt wurde, dem geistlichen Rat in
Grassau weh genug getan.
Als er schon hochbetagt war, hetzte ein junger Kooperator die Bauern gegen
ihn auf, indem er seinen Eifer oder gar seine Rechtglaeubigkeit in Zweifel
zog, und es fanden sich wirklich Leute, die dem guetigen Manne bei einer
Katzenmusik die Fenster einwarfen zum Danke fuer viele Wohltaten, die er
den Armen erwiesen hatte.
Damals aber, in den fuenfziger und sechziger Jahren, freute man sich an den
Pfarrern, die froehliche Junggesellen waren, jeden Spass in Ehren gelten
liessen und sich beim Scheibenschiessen und Jagen offenbar tuechtig zeigten.
Denn in allen Darstellungen spielt der Hochwuerdige niemals etwa so wie der
Landrichter, Assessor oder Lehrer eine komische Figur.
Im Jahre 1861 wurde mein Vater als Revierfoerster nach _Partenkirchen_
versetzt.
Er hatte darum nachgesucht, wohl auch auf Bitten meiner Mutter, die sich
gluecklich fuehlte, als sie wieder ins Werdenfelser Land und in die Naehe der
Ammergauer Heimat kam.
Waehrend der vier Jahre, die meine Eltern in Partenkirchen blieben, gab es
vornehmlich zwei Ereignisse, von denen uns spaeter erzaehlt wurde. Das eine
war der grosse Brand, bei dem die Haelfte des enggebauten Dorfes in Asche
gelegt wurde, und das andere die beruehmte letzte Baerenjagd im
Wettersteingebirge.
Sie ist mehrmals in Zeitschr
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