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Leinwand roch es aehnlich, vielleicht recht entfernt aehnlich, so wie im Marionettentheater, und gleich stand die Auffuehrung des "Freischuetz" vor meinen Augen. Die Talente der Tante Theres fanden in der Riss nicht bei allen so viel Anklang wie bei mir, und ihr Zug ins Kuenstlerische, Geniale oder Theatralische wurde auch spaeterhin, als ich den Tadel verstehen konnte, mit Bedauern festgestellt; sie machte keine sehr gute Heirat, lebte in aermlichen Verhaeltnissen, und das kam eben davon, wie selbst die gutmuetige Viktor sagen konnte. Erleben eigentlich Stadtkinder Weihnachtsfreuden? Erlebt man sie heute noch? Ich will es allen wuenschen, aber ich kann nicht glauben, dass das Fest in den engen Gassen der Stadt, in der wochenlang die Ausstellungen der Spielwarenhaendler die Freude vorwegnehmen, Vergleiche veranlassen oder schmerzliche Verzichte zum Bewusstsein bringen, das sein kann, was es uns Kindern im Walde gewesen ist. Der erste Schnee erregte schon liebliche Ahnungen, die bald verstaerkt wurden, wenn es im Hause nach Pfeffernuessen, Makronen und Kaffeekuchen zu riechen begann, wenn am langen Tische der Herr Oberfoerster und seine Jaeger mit den Marzipanmodeln ganz zahme, haeusliche Dienste verrichteten, wenn an den langen Abenden sich das wohlige Gefuehl der Zusammengehoerigkeit auf dieser Insel, die Tag um Tag stiller wurde, verbreitete. In der Stadt kam das Christkind nur einmal, aber in der Riss wurde es schon Wochen vorher im Walde gesehen; bald kam der, bald jener Jagdgehilfe mit der Meldung herein, dass er es auf der Jachenauer Seite oder hinterm Ochsensitzer habe fliegen sehen. In klaren Naechten musste man bloss vor die Tuere gehen, dann hoerte man vom Walde herueber ein feines Klingeln und sah in den Bueschen ein Licht aufblitzen. Da roeteten sich die Backen vor Aufregung, und die Augen blitzten vor freudiger Erwartung. Je naeher aber der Heilige Abend kam, desto naeher kam auch das Christkind ans Haus, ein Licht huschte an den Fenstern des Schlafzimmers vorueber, und es klang wie von leise geruettelten Schlittenschellen. Da setzten wir uns in den Betten auf und schauten sehnsuechtig ins Dunkel hinaus; die grossen Kinder aber, die unten standen und auf einer Stange Lichter befestigt hatten, der Jagdgehilfe Bauer und sein Oberfoerster, freuten sich kaum weniger. Es gab natuerlich in den kleinen Verhaeltnissen kein Uebermass an Geschenken, aber was gegeben wurde, war mit aufmerksamer Beacht
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