z und gar des Reizes, den
sie fuer Fernstehende hatten; es ging dabei rauher zu, als es sich ein
freundlicher, vom Schimmer der Romantik angeregter Leser vorstellen
mochte.
Einer von meines Vaters Jagdgehilfen, der _Bartl_, ein braver, bildschoener
Bursche, wurde aus dem Hinterhalt auf wenige Schritte Entfernung
niedergeschossen.
Ein Jachenauer, der unter den Wilderern war und die Tat, wie man erzaehlte,
verhindern wollte, wurde spaeter Jagdgehilfe und fand einen schlimmen Tod
auf der Benediktenwand; er wurde schwer verwundet mit Steinen zugedeckt
und kam so jaemmerlich um.
Ein Sagknecht aus der Jachenau, der den Bartl erschossen haben soll -
bewiesen konnte es nicht werden -, traf nicht lange nachher wieder mit den
Jaegern zusammen und wurde schwer verwundet. Er kam mit dem Leben davon,
verlor aber das Gehoer.
In ihrer Art beruehmt geworden ist die Flossfahrt der Wilderer im Jahre
1869, von der man sich heute noch im Oberland viel erzaehlt.
Die zwei Soehne des Halsenbauern von Lenggries und mit ihnen einige
Kameraden hatten bei Mittenwald gewildert und wollten ihre Jagdbeute auf
einem Flosse isarabwaerts nach Lenggries oder Toelz bringen.
Sie kamen in der hellen Mondnacht in schneller Fahrt den Fluss herunter;
die Ruder hatten sie mit Tuechern umwickelt.
[Illustration: Thoma mit dem Wilderer]
Vor der Risser Bruecke, unweit vom Ochsensitzer, wurden sie angerufen. Es
kam zum Feuern heraus und hinein.
Der Mann am Steuer, der Halsen Blasi, wurde erschossen, zwei andere wurden
verwundet. Der Halsen Toni erhielt einen Schuss mitten auf den Taler seiner
Uhrkette, und dieser glueckliche Zufall rettete ihm das Leben. Ein Fuenfter
versteckte sich unter das Wildbret, das auf dem Flosse lag, und kam heil
davon.
Sie hielten an der Schneidsaege an und schafften den Toten wie die
Verwundeten ins Haus.
Die gerichtliche Untersuchung fuehrte zu keinem Ergebnisse.
Der Vorfall kann heute, wie damals, Verwunderung ueber "rechtlose Zustaende"
erregen, die in den Zeitungen ausfuehrlich besprochen wurden.
Rechtlos schlechthin waren die Zustaende nicht, aber schwierig genug.
Anzeigen hatten keinen Erfolg, denn die Strafen waren vor Einfuehrung des
Reichsstrafgesetzbuches so gelind, dass sie keinen abschrecken konnten;
trotzdem haben die unbaendigen Isarwinkler sich fast immer mit der Waffe
gegen die Gefangennahme gewehrt.
Die drei oder vier Jaeger hatten gegen die zahlreichen Schuetzen einen
harten Stand in
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