FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>   >|  
e auf oni oder eine Lucca, wie er als alter Theaterhabitue wusste, gleichfalls mit einem Basse behaftet gewesen war. Auch an mir entdeckte er Ansaetze zu glaenzenden Eigenschaften, und wenn meine Mutter auch nicht ganz davon ueberzeugt war, so hoerte sie es doch gerne und schaetzte die gute Absicht. Er sah gut aus, und selbst in dem Anzuge eines Priener Schneiders wirkte er als vornehmer Herr, und wenn er hoechst eigenhaendig ein Paar neubesohlte Stiefel vom Schuster heimtrug, sah er immer noch wie ein Grandseigneur aus. Ueber die unfreiwillige Bescheidenheit seines Lebens verlor er nie ein Wort und uebersah die Ungeschlachtheit der Ortsbuerger, die sich anblinzelten und anstiessen, wenn Seine Durchlaucht dreissig Pfennig als Ausgabenetat fuer zwei Halbe Bier zurechtlegte. Eine Bemerkung, die ich darueber machte, wies meine Mutter mit ungewohnter Schaerfe zurueck, und sie erklaerte mir, wie ehrenwert diese Selbstzucht eines Mannes war, der einmal in ganz anderen Verhaeltnissen gelebt hatte. Wenn der Fuerst mit dem Hauptmann zusammensass und die alten Kavaliere Erinnerungen austauschten, gab mir meine Mutter deutlich zu verstehen, dass ich meinen Platz zu raeumen haette. Wahrscheinlich vermutete sie, dass die Herren Reiteroffiziere auch einmal auf ein paar Kapitel kommen koennten, die sich nicht fuer die reifere Jugend eigneten. Immer war mir der letzte Tag im September, und mochte auch die schoenste Herbstsonne leuchten, mit grauen Nebeln verhaengt. Fruehmorgens gab es die letzten Vorbereitungen zur Abreise; Mahnungen von Viktor, auf meine Waesche zu achten, da schon wieder Taschentuecher und dies und das gefehlt haetten, Mahnungen meiner Mutter, allen Fleiss daran zu setzen; dann das letzte Fruehstueck in der Kueche, die mir nie anheimelnder vorkam als im Augenblick des Scheidens, und der Gang zur Bahn. Wer mir begegnete, auch wenn ich ihn sonst nicht ehrte, erschien mir als ehrwuerdiges und liebenswertes Stueck Heimat und empfing meinen wehmuetigen Gruss. Der Herr Maurermeister stand unter der Tuer, weil auch seine Buben abreisten, und lueftete seinen Fez, und ich beneidete ihn, dass er so Tabak rauchend alle Tage in dem lieben Ort bleiben durfte. Ich beneidete den Schreinerlehrling, der pfeifend einen Karren auf die Strasse zog, und den Stationsdiener, der auch dableiben durfte, und wenn mich der Expeditor vaeterlich auf die Schulter klopfte und Glueckauf zum Studium wuenschte, dachte ich, er h
PREV.   NEXT  
|<   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   72   73   74   75   76   77   78   79   80   81   82   83   84   85   86  
87   88   89   90   91   92   93   94   95   96   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   >>   >|  



Top keywords:

Mutter

 
durfte
 

einmal

 

Mahnungen

 

beneidete

 

meinen

 
letzte
 
setzen
 

haetten

 
gefehlt

meiner

 

Fleiss

 

Kueche

 

Jugend

 

Scheidens

 

reifere

 

Augenblick

 

eigneten

 
anheimelnder
 

vorkam


Fruehstueck

 

Taschentuecher

 

Viktor

 

Nebeln

 
grauen
 

verhaengt

 
Fruehmorgens
 

Vorbereitungen

 

Abreise

 
leuchten

Herbstsonne

 

wieder

 

mochte

 

letzten

 

schoenste

 

Waesche

 
achten
 

September

 

pfeifend

 

Karren


Strasse

 

Schreinerlehrling

 

lieben

 

bleiben

 
Stationsdiener
 
dableiben
 

Studium

 

wuenschte

 
dachte
 

Glueckauf