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ssen. Schwaermen und rueckhaltloses, uebertreibendes Sichhingeben an irgendeine Sache konnten sie mit ueberlegenem Laecheln beantworten. Die meisten wussten ja auch schon, was sie werden wollten oder sollten. Diese praedestinierten Amtsrichter, Aerzte, Assessoren, Intendanturbeamten und Offiziere kannten Vorteile und Nachteile der Berufe, und es sollte mich wundern, wenn sie sich nicht ueber kuenftige Pensionsbezuege unterrichtet haetten. _Nunc est bibendum,_ _Nunc pede libero pulsanda tellus!_ war ein gern zitierter Vers Horazens. Jetzt wollen wir trinken, jetzt befreit mit dem Fuss auf die Erde stampfen. Aber die Ausgelassenheit war bei den meisten schon klug gedaempft; nach ein bisschen konventionellem Saufen trat der freie Fuss in die herkoemmliche Laufbahn, und der ordentliche junge Mensch erwarb nicht erst, sondern behielt die vom Vater ueberkommene Klugheit, innerhalb der Schranken im sachten Trabe zu gehen. Ich war dazu bestimmt und gewillt, Forstmann zu werden, und mein Vormund, auch einer vom gruenen Tuche, hielt mir zuweilen vor Augen, dass Pflichttreue und Wahrheitsliebe gerade die Maenner zieren muessten, denen der Staat den hohen Wert der Waldungen anvertraue. Ich nickte beifaellig zu der hohen Auffassung, aber mit meinen Wuenschen verband sich doch eher die Vorstellung von einem Hause im Gruenen, von Puerschgaengen und Tabakrauchen. Ich hatte das reizvolle Bild meiner Zukunft vor Augen, wenn ich den Bruder meines Vaters, den Oberfoerster von Woernbrunn bei Gruenwald, besuchte. Er sass dort unter Foerstern und Jagdgehilfen in einem ansehnlichen, von den Muenchnern gern besuchten Wirtshause. Sohn, Enkel und Urenkel schwerer Altbayern und Pfeifen rauchender Jaeger, hatte ich natuerlich das vollste Verstaendnis fuer diese Freuden, und wenn ich an Sonntagen bei den derben und nicht durchaus wahrheitsliebenden Maennern sass, wollte ich ihnen aehnlich sein und werden. Einer davon, der Foerster Holderied, war noch ein Vertreter der aussterbenden Rasse von Wildlingen, die einen unaufhoerlichen Kampf mit Lumpen fuehrten. Man erzaehlte von ihm Schauermaeren, lauter echte altbayrische Geschichten, voll Jaegerromantik des Hinaufschiessens oder Hinaufgeschossenwerdens. Ein Prachtkerl war der Jagdgehilfe Schroeder, der in der Sauschuette das Schwarzwild zu fuettern hatte. Er konnte luegen, wie ich es nie mehr gehoert habe, und ich glaube, dass die Pflege des Jaegerlateins in ihm ihre
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