, um einen Spass von
langer Hand her vorzubereiten und sorgfaeltig durchzufuehren.
Man war damals harmlos und froehlich in Altbayern, gemessener im Ernste,
derber im Scherze als heute. Bei Scheibenschiessen und Jagden war lustige
Neckerei nicht bloss gern gesehen, sie galt als notwendige Wuerze der
Geselligkeit.
Der Liebreiz jener Zeit ist uns erhalten geblieben in den klassischen
Zeichnungen _Max Haiders_, der Hofjagdgehilfe war, bevor ihm Koenig Max die
Mittel zur kuenstlerischen Ausbildung gewaehrte.
Das Sturmjahr 1848 ist, wie es mir scheinen will, an meinem Vater
voruebergegangen, ohne ihn in seinen Tiefen aufzuwuehlen.
Er war stark angefaerbt von dem Humor, der damals die Gestalten des
Barnabas Wuehlhuber und des Kasimir Heulmaier in den "Fliegenden Blaettern"
schuf, und seiner ruhigen, festen Art sagten die Auflaeufe der Philister
vor dem Hause der Lola Montez so wenig zu wie die mit Tiraden gespickten
Flugblaetter.
Im uebrigen konnte dem jungen Forstmanne das, was er zunaechst vor Augen
hatte, nicht als neuer Segen erscheinen.
Anno 1857 wurde er zum Revierfoerster in _Piesenhausen_, Forstamt
Marquartstein, ernannt und heiratete _Katharina Pfeiffer_, eine Tochter
der Schwabenwirtseheleute von Oberammergau.
Die Familie Pfeiffer, frueher in Oberau ansaessig und beguetert, stand in
gutem Ansehen. Damals waren Gastwirte Respektspersonen in der Gemeinde,
die ihr Gewerbe neben der Landwirtschaft trieben und sich um des
Fremdenverkehrs willen nichts vergaben.
Sie hielten scharfes Regiment im Hause aufrecht und litten keine
Unordnung.
Der Schwabenwirt, ein kurz angebundener Mann, galt etwas und brachte sich
vorwaerts, unterstuetzt von einer braven Frau, die zuweilen bei so hohen
Gaesten wie Koenig Max Ehre mit ihrer Kochkunst einlegte.
Es war selbstverstaendlich, dass die Toechter bei jeder haeuslichen Arbeit
mithelfen mussten, in Kueche und Keller, wie in der Gaststube.
Die Kinder sagten zu jener Zeit "Sie" zu den Eltern, und der Verkehr in
der Familie bewegte sich in gemessenen Formen, die keine unziemliche
Vertraulichkeit oder Unbescheidenheit aufkommen liessen.
Ein Brief, in dem meine Mutter als sechzehnjaehriges Maedchen ihre Eltern um
Beisteuer zu einem Sommerkleide bittet, zeigt nach Stil und Inhalt so viel
altvaeterliche, strenge Zucht, dass man versucht ist, ihn sehr viel weiter
zurueckzudatieren.
Sie hielt sich damals in Muenchen auf, um sich nach gutem Brauche in einem
renommierten
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