le Verneigung.
Er schwieg einige Augenblicke, waehrend Fraeulein Lesueur ihn mit ihren
klaren Augen erwartungsvoll anblickte.
"Will der Geist, wenn er hier anwesend ist, mir eine Frage beantworten?"
sagte er dann mit einer beinahe demuethigen Stimme.
Der Tisch begann sich schnell zu bewegen.
"Schreiben Sie, mein Herr," sagte Mademoiselle Lesueur zu Herrn Pietri
gewendet, und dieser nahm schnell Bleistift und Papier, um die
Buchstaben zu notiren, welche Mademoiselle Lesueur in rascher
Reihenfolge ihm nannte.
"Die Antwort?" rief der Kaiser, als der Tisch mit einem starken Schlage
seine Bewegung beendete.
Herr Pietri las:
"Mir ist nicht vergoennt, auf einzelne kleine Fragen zu antworten;--wer
auf dem Throne von Frankreich sitzt und Napoleon heisst, der sollte nicht
mit vorsichtiger Neugier einzelne Blicke hinter den Schleier zu werfen
suchen, welcher die Zukunft verhuellt,--er sollte mit kuehner Hand diesen
Schleier selbst heben, indem er die Zukunft sich nach seinem Willen zu
gestalten zwingt. Denn dem festen und klaren Willen gehoert die Zukunft;
aber frage,--ich werde antworten, soweit es mir erlaubt ist,--wenn Deine
Fragen das Schicksal des Hauses betreffen, das meinen Namen traegt, und
wenn Du keine einzelnen und besonderen Dinge zu wissen verlangst."
Pietri schwieg.
Der Kaiser starrte einen Augenblick vor sich hin,--brennend richtete
sich sein Blick in das Leere,--er schien nach einer sichtbaren Spur des
Geistes zu forschen, dessen Worte ihm dieses ruhige und freundlich
laechelnde junge Maedchen verdollmetschte.
Dann beugte er sich vor, blickte Mademoiselle Lesueur durchdringend an
und oeffnete die Lippen.
"Ich bitte Eure Majestaet, sich erinnern zu wollen," sagte die junge
Dame, "dass es nicht erforderlich ist, die Frage laut zu stellen,--der
Geist kann Ihre Gedanken lesen."
"Gut denn," sagte der Kaiser,--"ich frage."
Und schweigend blickte er voll Spannung auf den Tisch, welcher sich
unter seinen Haenden zu bewegen begann.
Fraeulein Lesueur nannte diesmal schneller als sonst die
Buchstaben--Pietri schrieb.
"Napoleon IV wird Kaiser der Franzosen sein,--er wird neuen Ruhm und
neuen Glanz an den Namen knuepfen, den er traegt."
Der Kaiser athmete tief auf. Es leuchtete wie ein dankbares Gebet aus
seinen Augen, die er mit unbeschreiblich gluecklichem Ausdruck
emporschlug.
Dann rief er mit dumpfem Ton, wie aus den Tiefen seiner Brust heraus:
"O koennte ich wissen, ob dies die Wah
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