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men; Er hatte angefangen sich durch die Indianer in der Mission ein grosses Haus von zwei Stockwerken bauen zu lassen. "Sie finden dort," meinte er naiv, "dieselbe Bequemlichkeit wie im Freien. Freilich habe ich weder Tisch noch Bank, aber Sie haetten nicht so viel von den Muecken zu leiden; denn so unverschaemt sind sie in der Mission doch nicht wie am Fluss." Wir folgten dem Rath des Missionaers und er liess Copalfackeln anzuenden, von denen oben die Rede war, drei Zoll dicke, mit Harz gefuellte Roehren von Baumwurzeln. Wir gingen anfangs ueber kahle, glaette Felsbaenke und dann kamen wir in sehr dichtes Palmgehoelz. Zweimal mussten wir auf Baumstaemmen ueber einen Bach gehen. Bereits waren die Fackeln erloschen; dieselben sind wunderlich zusammengesetzt (der hoelzerne Docht umgibt das Harz), geben mehr Rauch als Licht und gehen leicht aus. Unser Gefaehrte, Don Nicolas Soto, verlor das Gleichgewicht, als er auf einem runden Stamm ueber den Sumpf ging. Wir waren anfangs sehr besorgt um ihn, da wir nicht wussten, wie hoch er hinuntergefallen war. Zum Glueck war der Grund nicht tief und er hatte sich nicht verletzt. Der indianische Steuermann, der sich ziemlich fertig auf spanisch ausdrueckte, ermangelte nicht, davon zu sprechen, dass wir leicht von Ottern, Wasserschlangen und Tigern angegriffen werden koennten. Solches ist eigentlich die obligate Unterhaltung, wenn man Nachts mit den Eingeborenen unterwegs ist. Die Indianer glauben, wenn sie dem europaeischen Reisenden Angst einjagen, sich nothwendiger zu machen und das Vertrauen des Fremden zu gewinnen. Der plumpste Bursche in den Missionen ist mit den Kniffen bekannt, wie sie ueberall im Schwange sind, wo Menschen von sehr verschiedenem Stand und Bildungsgrad mit einander verkehren. Unter dem absoluten und hie und da etwas quaelerischen Regiment der Moenche sucht er seine Lage durch die kleinen Kunstgriffe zu verbessern, welche die Waffen der Kindheit und jeder physischen und geistigen Schwaeche sind. Da wir in der Mission *San Jose de Maypures* in der Nacht ankamen, fiel uns der Anblick und die Veroedung des Orts doppelt auf. Die Indianer lagen im tiefsten Schlaf; man hoerte nichts als das Geschrei der Nachtvoegel und das ferne Tosen des Katarakts. In der Stille der Nacht, in dieser tiefen Ruhe der Natur hat das eintoenige Brausen eines Wasserfalls etwas Niederschlagendes, Drohendes. Wir blieben drei Tage in Maypures, einem kleinen Dorfe, das von Don Jose Solano be
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