verwachsen und durch eine Treppe zugaenglich gemacht; wohl
_Sakramentshaus_; in dieser Anordnung sonst nicht bekannt; entstanden
gleichzeitig mit dem Lettner (1410), waehrend die steinerne Umrahmung fuer
einen _Celebrantensitz_ aelter ist; in der Nische gutes _Fresko_, etwa M.
14. Jh. -- In die innere Schranke eingelassen ein _Tafelbild_,
figurenreiche Kreuzigung, nach M. 14. Jh. -- Im Chor _Marienstatue_ um
1350, eine von den manieriertesten, aber fesselnd durch die delikate
Behandlung. -- _Grabsteine_. Dieser Zweig der Plastik ist in Erfurt, vgl.
auch die uebrigen Kirchen, reich und gut vertreten und laesst u. a. die
Entstehung des Epitaphs neben der Grabplatte lehrreich beobachten. Die
beiden Typen noch nicht deutlich gesondert am _Ehegrabstein_ des Rudolf
Vitztum {~DAGGER~} 1365, der Schriftrand fuer Erfurt fruehestes Beispiel gotischer
Minuskeln. Am Lettner Gf. Guenther v. Schwarzburg als Moench, {~DAGGER~} 1345, kniend
in Profilansicht, die ganze Erscheinung individuell; sehr flaches Relief,
Bemalung neu. Theodorich v. Lichtenhayn {~DAGGER~} 1366, ebenfalls kniend und mit
Absicht auf Bildniswahrheit; Farbe verschwunden. Gottschalk Legat {~DAGGER~} 1422,
Epitaphform, Mann und Frau in starkem Gefuehlsausdruck betend vor dem
Schmerzensmann. Friedrich Rosenzweig {~DAGGER~} 1450, aehnliche Anordnung. Ueber dem
SEingang Gethsemanerelief bez. 1484; der Kuenstler _Joh. Wydemann_ zugleich
Donator; sein Stil von Nuernberg abhaengig. _Wandepitaph_ fuer Paul Mues von
_Friedemann d. Ae._ 1579. _Bildnisgrabstein_ des Superintendenten Aurifaber
{~DAGGER~} 1575. Grosses _Steinepitaph_ des Jakob Neffzer {~DAGGER~} 1586, elegante Arbeit
eines Unbekannten. _Bildnisepitaph_ des Kriegsrats Burchard {~DAGGER~} 1632, Von
derselben Hand Senior Silberschlag {~DAGGER~} 1635 (vgl. Epit. Mohr in der
Barfuesser-K.). -- Praechtige _Abendmahlskanne_ 1618 von _Erasmus Wagner_.
*Barfuesser-K*. (Franziskaner). Erste Niederlassung 1221; jetzige K. voll.
1285; Brand; 1326 der langgestreckte 1sch. Chor hinzugefuegt; Einwoelbung
des Lhs. A. 15. Jh. -- Querschifflos. Die 6 Arkaden des Lhs. sehr weit
gestellt, auf je 1 von ihnen fallen im Hochschiff 2 schmale Kreuzgewbb.
auf abwechselnd kurzen, vorgekragten und vollstaendig bis zur Erde
reichenden Diensten; die Pfll. im W zierlich gebuendelt, die drei oestl.
einfacher. Chor 4 Joche und 5/8 Schluss, Lhs. 6 Doppeljoche, ganze L. 78.
Formencharakter von edler Einfachheit, weniger herb als in der Prediger-K.
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