ensten Arten eines jeden Typus dem tropischen
Erdstrich an.
Die Protaceen, Croton, Agaven und die grosse Sippe der Cactus, die
ausschliesslich nur in der neuen Welt vorkommt, verschwinden allmaehlig,
wenn man auf dem Orinoco ueber die Muendungen des Apure und des Meta
hinaufkommt. Indessen ist vielmehr die Beschattung und die Feuchtigkeit,
als die Entfernung von den Kuesten daran Schuld, wenn die Cactus nicht
weiter nach Sueden gehen. Wir haben oestlich von den Anden, in der Provinz
Bracamoros, dem obern Amazonenstrom zu, ganze Cactuswaelder, mit Croton
dazwischen, grosse duerre Landstriche bedecken sehen. Die Baumfarn scheinen
an den Faellen des Orinoco ganz zu fehlen; wir fanden keine Art vor San
Fernando de Atabapo, das heisst vor dem Einfluss des Guaviare in den
Orinoco.
Wir haben die Umgegend von Atures betrachtet, und ich habe jetzt noch von
den Stromschnellen selbst zu sprechen, die an einer Stelle des Thales
liegen, wo das tief eingeschnittene Flussbett fast unzugaengliche Ufer hat.
Nur an sehr wenigen Punkten konnten wir in den Orinoco gelangen, um
zwischen zwei Wasserfaellen, in Buchten, wo das Wasser langsam kreist, zu
baden. Auch wer sich in den Alpen, in den Pyrenaeen, selbst in den
Cordilleren aufgehalten hat, so vielberufen wegen der Zerrissenheit des
Bodens und der Spuren von Zerstoerung, denen man bei jedem Schritte
begegnet, vermoechte nach einer blossen Beschreibung sich vom Zustand des
Strombetts hier nur schwer eine Vorstellung zu machen. Auf einer Strecke
von mehr als fuenf Seemeilen laufen unzaehlige Felsdaemme quer darueber weg,
eben so viele natuerliche Wehre, eben so viele *Schwellen*, aehnlich denen
im Dnieper, welche bei den Alten _'Phragmoi'_ hiessen. Der Raum zwischen
den Felsdaemmen im Orinoco ist mit Inseln von verschiedener Groesse gefuellt;
manche sind huegligt, in verschiedene runde Erhoehungen getheilt und
200--300 Toisen lang, andere klein und niedrig, wie blosse Klippen. Diese
Inseln zerfaellen den Fluss in zahlreiche reissende Betten, in denen das
Wasser sich kochend an den Felsen bricht; alle sind mit Jagua- und
Cucuritopalmen mit federbuschfoermigem Laub bewachsen, ein Palmendickicht
mitten auf der schaeumenden Wasserflaeche. Die Indianer, welche die leeren
Piroguen durch die Raudales schaffen, haben fuer jede Staffel, fuer jeden
Felsen einen eigenen Namen. Von Sueden her kommt man zuerst zum *Salto del
Piapoco*, zum Sprung des Tucans; zwischen den Inseln Avaguri und
Javariven
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