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gefaehrlich ist, die Faelle von Rentama, Escurrebragas und Mayasi, auch nur
ein paar Fuss senkrechte Hoehe. Wer sich mit Wasserbauten abgibt, weiss,
welche Wirkung in einem grossen Flusse eine Schwellung von 18--20 Zoll hat.
Das Toben des Wassers und die Wirbel werden ueberall keineswegs allein von
der Hoehe der einzelnen Faelle bedingt, sondern vielmehr davon, wie nahe die
Faelle hinter einander liegen, ferner vom Neigungswinkel der Felsendaemme,
von den sogenannten _'lames de reflexion'_ die in einander stossen und ueber
einander weggehen, von der Gestalt der Inseln und Klippen, von der
Richtung der Gegenstroemungen, von den Kruemmungen und engen Stellen in den
Kanaelen, durch die das Wasser von einer Staffel zur andern sich Bahn
bricht. Von zwei gleich breiten Fluessen kann der eine Faelle haben, die
nicht so hoch sind als die des andern, und doch weit gefaehrlicher und
tobender.
Meine obige Angabe ueber die senkrechte Hoehe der Raudales des Orinoco
lautet nicht ganz bestimmt, und ich habe damit auch nur eine *Grenzzahl*
gegeben. Ich brachte den Barometer auf die kleine Ebene bei der Mission
Atures und den Katarakten, ich konnte aber keine constanten Unterschiede
beobachten. Bekanntlich wird die barometrische Messung sehr schwierig,
wenn es sich um ganz unbedeutenden Hoehenunterschied handelt. Durch kleine
Unregelmaessigkeiten in der stuendlichen Schwankung (Unregelmaessigkeiten, die
sich mehr auf das Maass der Schwankung als auf den Zeitpunkt beziehen) wird
das Ergebniss zweifelhaft, wenn man nicht an jedem der beiden Standpunkte
ein Barometer hat, und wenn man Unterschiede im Luftdruck von einer halben
Linie auffassen soll.
Wahrscheinlich wird die Wassermasse des Stromes durch die Katarakten
geringer, nicht allein weil durch das Zerschlagen des Wassers in Tropfen
die Verdunstung gesteigert wird, sondern auch, und hauptsaechlich, weil
viel Wasser in unterirdische Hoehlungen versinkt. Dieser Verlust ist
uebrigens nicht sehr auffallend, wenn man die Wassermasse da, wo sie in die
Raudales eintritt, mit der vergleicht, welche beim Einfluss des Rio Anaveni
davon wegzieht. Durch eine solche Vergleichung hat man gefunden, dass unter
den Yelladas oder Raudales des Congoflusses unterirdische Hoehlungen liegen
muessen. Im Pongo von Manseriche, der vielmehr eine Stromenge als ein
Wasserfall heissen sollte, verschwindet auf eine noch nicht gehoerig
ermittelte Weise das Wasser des obern Amazonenstroms zum Theil mit all
sein
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