es Weibchen mehrere
hundert Eier legt. Faehrt man einen der grossen amerikanischen Stroeme
hinauf, so bemerkt man, dass sich aus dem Auftreten einer neuen Culexart
schliessen laesst, dass bald wieder ein Nebenfluss hereinkommt. Ich fuehre ein
Beispiel dieser merkwuerdigen Erscheinung an. Den _Culex lineatus_ dessen
Heimath der Cano Tamalameque ist, trifft man im Thal des Magdalenenstroms
nur bis auf eine Meile noerdlich vom Zusammenfluss der beiden Gewaesser an;
derselbe geht den grossen Strom hinauf, aber nicht hinab; in aehnlicher
Weise verkuendigt in einem Hauptgang das Auftreten einer neuen Substanz in
der Gangmasse dem Bergmann die Naehe eines secundaeren Ganges, der sich mit
jenem verbindet.
Fassen wir die hier mitgetheilten Beobachtungen zusammen, so sehen wir,
dass unter den Tropen die Moskitos und Maringouins am Abhang der
Cordilleren(43) nicht in die gemaessigte Region hinausgehen, wo die mittlere
Temperatur weniger als 19--20 Grad betraegt;(44) dass sie mit wenigen
Ausnahmen die *schwarzen Gewaesser* und trockene, baumlose Landstriche
meiden. Am obern Orinoco finden sie sich weit massenhafter als am untern,
weil dort der Strom an seinen Ufern dicht bewaldet ist und kein weiter
kahler Uferstrich zwischen dem Fluss und dem Waldsaum liegt. Mit dem
Seichterwerden der Gewaesser und der Ausrodung der Waelder nehmen die
Moskitos auf dem neuen Continent ab; aber alle diese Momente sind in ihren
Wirkungen so langsam als die Fortschritte des Anbaus. Die Staedte
Angostura, Nueva Barcelona und Mompox, wo schlechte Polizei auf den
Strassen, den Plaetzen und in den Hoefen der Haeuser das Buschwerk wuchern
laesst, sind wegen der Menge ihrer Zancudos in trauriger Weise vielberufen.
Alle im Lande Geborenen, Weisse, Mulatten, Neger, Indianer, haben vom
Insektenstich zu leiden; wie aber der Norden Europas trotz des Frostes
nicht unbewohnbar ist, so hindern auch die Moskitos den Menschen nicht,
sich in Laendern, welche stark davon heimgesucht sind, niederzulassen, wenn
anders durch Lage und Regierungsweise die Verhaeltnisse fuer Handel und
Gewerbfleiss guenstiger sind. Die Leute klagen ihr Lebenlang _de la plaga,
del insufrible tormento de las moscas_; aber trotz dieses bestaendigen
Jammerns ziehen sie doch, und zwar mit einer gewissen Vorliebe, in die
Handelsstaedte Angostura, Santa Martha und Rio la Hacha. So sehr gewoehnt
man sich an ein Uebel, das man zu jeder Tagesstunde zu erdulden hat, dass
die drei Missionen San Borja,
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