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oen und hell, aber die Moskitoschicht nahe am Boden so dick, dass ich mit dem Nivellement des kuenstlichen Horizonts nicht fertig werden konnte und um die Sternbeobachtung kam. Ein Quecksilberhorizont waere mir auf dieser Reise von grossem Nutzen gewesen. Am 18. April. Wir brachen um drei Uhr Morgens auf, um desto sicherer vor Einbruch der Nacht den unter dem Namen *Raudal de Guahibos* bekannten Katarakt zu erreichen. Wir legten am Einfluss des Rio Tomo an; die Indianer lagerten sich am Ufer, um ihr Essen zu bereiten und ein wenig zu ruhen. Es war gegen fuenf Uhr Abends, als wir vor dem Raudal ankamen. Es war keine geringe Aufgabe, die Stroemung hinaufzukommen und eine Wassermasse zu ueberwinden, die sich von einer mehrere Fuss hohen Gneissbank stuerzt. Ein Indianer schwamm auf den Fels zu, der den Fall in zwei Haelften theilt; man band ein Seil an die Spitze desselben, und nachdem man die Pirogue nahe genug hingezogen, schiffte man mitten im Raudal unsere Instrumente, unsere getrockneten Pflanzen und die wenigen Lebensmittel, die wir in Atures hatten auftreiben koennen, aus. Zu unserer Ueberraschung sahen wir, dass auf dem natuerlichen Wehr, ueber das sich der Strom stuerzt, ein betraechtliches Stueck Boden trocken liegt. Hier blieben wir stehen und sahen unsere Pirogue heraufschaffen. Der Gneissfels hat kreisrunde Loecher, von denen die groessten 4 Fuss tief und 18 Zoll weit sind. In diesen Trichtern liegen Quarzkiesel und sie scheinen durch die Reibung vom Wasser umhergerollter Koerper entstanden zu seyn. Unser Standpunkt mitten im Katarakt war sonderbar, aber durchaus nicht gefaehrlich. Unser Begleiter, der Missionar, bekam seinen Fieberanfall. Um ihm den quaelenden Durst zu loeschen, kamen wir auf den Einfall, ihm in einem der Felsloecher einen kuehlenden Trank zu bereiten. Wir hatten von Atures einen Mapire (indianischen Korb) mit Zucker, Citronen und Grenadillen oder Fruechten der Passionsblumen, von den Spaniern _Parchas_ genannt, mitgenommen. Da wir gar kein grosses Gefaess hatten, in dem man Fluessigkeiten mischen konnte, so goss man mit einer _Tutuma_ (Frucht der _Crescentia Cujete_) Flusswasser in eines der Loecher und that den Zucker und den Saft der sauren Fruechte dazu. In wenigen Augenblicken hatten wir ein treffliches Getraenke; es war das fast eine Schwelgerei am unwirthbaren Ort; aber der Drang des Beduerfnisses machte uns von Tag zu Tag erfinderischer. Nachdem wir unsern Durst geloescht, hatten
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