n sich: Erdgeschoss in Rustika; Hauptgeschoss
mit Pilastern und grossen Fenstern; Attika als Halbgeschoss. Der Mittelbau
hat auf beiden Seiten eine weitlaeufige Freitreppe in der Hoehe des
Erdgeschosses und ein Mittelrisalit mit gekuppelten Sll., toskanisch im
Erdgeschoss, jonisch im Hauptgeschoss. Die Mauerflaechen neben ihr und ueber
den Fenstern sind mit Festons und Draperien geschmueckt; ferner spielen
Nischen mit Statuen und (im Attikageschoss) Buesten eine Rolle. Auf dem
mittl. Dachfirst eine Balustrade mit Vasen. Im ganzen herrschen gerade
Linien, wie ueberhaupt der Bau mehr renaissancemaessigen als barocken
Charakter hat. Der den ganzen Mittelbau einnehmende Saal in seinem
gravitaetischen Prunk sehr eindrucksvoll; Gliederung der Wand durch Nischen
mit ueberlebensgrossen Standbildern antiker Goettinnen (vom Niederlaender
_Dierks_), Buntmarmorsaeulen, schwerem verkroepftem Hauptgesims,
Spiegelgewoelbe -- alles kraftvoll mit Stuck und Farbe dekoriert. -- Die
Marmorstatuen und Vasen des Gartens (einst 150) in Rom und Venedig
bestellt, von _Baratta_, _Balestra_, _Corradini_ und angebl. auch
_Bernini_, von dem aber heute nichts mehr nachzuweisen. Die in
entfernteren Teilen zerstreuten Sandsteinbildwerke meist von deutschen
Kuenstlern; bmkw. die Apotheose eines Fuersten (Eugen v. Savoyen?) von
_Permoser_ (ursp. an anderem Ort). --
*Japanisches Palais* in der Neustadt. Hiess ursp. "hollaendisches". Erster
Bau 1715 von _Poeppelmann_ fuer Gf. Flemming. Dann vom Koenig angekauft und
1729-41 umgebaut und vergroessert von _Poeppelmann_ ({~DAGGER~} 1733) und _Longuelune_
unter Oberleitung des Generalintendanten _Jan de Bodt_. _Poeppelmann_
gehoert der Elbfluegel und der Arkadenhof. -- 4 Fluegel im Rck., aussen 74 : 56
m. Jede Langseite durch Eck- und Mittelvorlage, jede Vorlage durch
Pavillondach herausgehoben. Die kraeftigste wagerechte Teilungslinie ueber
dem Erdgeschoss; es folgen Hauptgeschoss und Mezzanin, durch senkrechte
Streifen zusammengehalten; das Mittelrisalit hat einen Giebel, getragen
von 4 Paaren gekuppelter Saeulen. Die eigenartig geschwungenen Linien des
Kupferdachs sollen an Japanisches erinnern. Augusts Plan, das ganze Innere
einheitlich mit Porzellan zu dekorieren, kam nur zum kleinsten Teil zur
Ausfuehrung. -- Die dekorative Plastik, vornehmlich im Hof, von _J. Ch.
Kirchner_. Die Gartenanlage von _Poeppelmann_, frueher reichlicher mit Vasen
und Statuen dekoriert.
*Kurlaender Palais*. Erster Bau fuer Gf.
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