urch Vererbung;
und so fuehlen sich auch noch die Feuerlaender, nach Darwin die elendesten
und niedersten Menschen, in ihrem entsetzlichen Klima, ohne rechtes
Obdach, auf dem nassen Boden schlafend, nackt, nur kuemmerliche Nahrung
und diese nur mit Muehe findend, nach ihrer Art wohl und begehren nichts
Besseres (Darwin 1, 230). Die Eskimos sind an ihre Schneewuesten, die
Neuhollaender an ihre unfruchtbaren Steppen, die ihre wandernde Lebensart
bedingen, die neuhollaendischen Weiber an ein Leben voll Last und Muehe,
an die schrecklichste Behandlung gewoehnt, so weit menschliche Natur sich
gewoehnen kann. Trotz aller Gewoehnung aber haengt es mit der Lebensart der
Naturvoelker zusammen, dass sie, auch bei der ersten Bekanntschaft mit
den Europaeern, bisweilen selbst wenn sie schon eine gewisse Halbkultur
erlangt hatten, verhaeltnissmaessig so geringe Bevoelkerungsziffern
aufweisen; sie leben eben so, dass die menschliche Natur nicht anders
als kuemmerlich gedeiht--wenn auch die einzelnen Individuen oft ganz
besonders stark erscheinen. Es ist ja aber gerade ein oft wiederholter
Ausspruch, die Naturvoelker seien deshalb koerperlich so kraeftig, weil
alle schwaechlichen Kinder ohne weiteres erlaegen; so z.B. Humboldt b 2,
189.
Nicht bloss schwaechliche Kinder erliegen indess; und diese Sterblichkeit
der Kinder ist das erste, was wir hier zu betrachten haben. Die
Feuerlaender, deren Wohnung nicht den geringsten Schutz bietet (Darwin 1,
228), setzen ihre Kinder nackt der Wuth ihres Klimas aus (eb. 229). Fast
alle Indianer in Nord- und Suedamerika fuehren jetzt ein elendes
Wanderleben; und ueberall hin werden die Kinder von den Muettern
mitgeschleppt, auf den rauhesten und weitesten Maerschen und oft noch,
waehrend sie durch aufgelegte Bretter und andere gewaltsame Mittel (um
ihrem Kopf eine eigenthuemliche Gestalt zu geben) in der natuerlichen
Entwickelung gestoert sind. Schon bei der Geburt werden viele Kinder
sterben. Denn ueberall ist es Sitte, dass das Weib kurz vor der Geburt
sich in den Wald begiebt, dort allein gebiert, sich selbst die
Nabelschnur abschneidet und unterbindet, dann sich und das Kind sogleich
in kaltem Wasser badet und nun zurueckkehrt, nicht etwa zur Pflege,
sondern zur erneuten Arbeit. Dies war der Fall bei den Waraus in Guyana
(Schomburgk 1, 166), bei den Cariben und Makusi (eb. 2, 315, 431); und
in Nordamerika sehr vielfach (Waitz b, 98). Die Nahrung aber, welche ein
Kind nach und neben der Muttermil
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