nd Damhirschen belebt. Mehrere
schoene steinerne Bruecken fuehren ueber einen Kanal, welchem man sehr
taeuschend das Ansehen eines sanft sich hinwindenden Stroms zu geben
wusste. Einige zerstreut liegende Tempel und andere Gebaeude, der Obelisk
mit der Statue des grossen Marlborough und unzaehlige alte herrliche Baeume
gaben ihm einen unbeschreiblichen Reiz. Ueberall sind mannigfaltige
Aussichten auf das Schloss, das Wasser, die Bruecken, die Gebaeude mit
Auswahl und bescheiden sich verhuellter Kunst veranlasst. Nachdem wir
alles gehoerig bewundert und uns auch mit dem Foerster abgefunden hatten,
uebergab uns dieser dem Gaertner, welcher uns in den das Schloss in der
Naehe umgebenden, zum Spazierengehen bestimmten Anlagen herumfuehrte.
Auch diese sind sehr reizend und lieblich, aber bei weitem nicht so
praechtig als die von Stowe. Ihre zierliche Einfachheit muss zwar gefallen,
doch duenkte uns, sie wuerde sich besser zu jenem kleineren, in
prunkloserem Stil erbauten Schlosse schicken, und dagegen die mit so
viel Reichtum ausgestatteten Gaerten von Stowe zum Prachtpalaste von
Blenheim. Eine wasserreiche, immer laufende Kaskade, ein lieblicher
Weg um einen kleinen See herum und viele vorzueglich grosse, schoene
Baeume bilden hier die schoensten Partien.
Als wir des nachmittags hingingen, das Schloss zu sehen, wurden wir
am Eingange des zweiten Hofes von einer alten Frau empfangen, die wir
anfangs fuer die Haushaelterin hielten, welche uns, wie das in England
gebraeuchlich ist, die Zimmer zeigen sollte. Sie machte, wie alle
Englaenderinnen der unteren Klasse, einen kleinen wunderlichen Knicks
bei jedem Worte, das wir zu ihr sprachen, und fuehrte uns mit grosser
Redseligkeit bis an das Schloss. Hier nahm sie wieder mit unzaehligen
Knicksen Abschied und belehrte uns, ihr Amt waere, die hohen Herrschaften
(the Quality nannte sie es) mit gebuehrendem Respekt zu empfangen und
dahin zu sehen, dass sie, wie es sich gehoere, ueber den Hof begleitet
wuerden. Wir gaben ihr lachen ein paar Schilling und das Zeugnis,
dass sie ihrem Amte trefflich vorstehe, und so schieden wir mit
wechselseitiger Zufriedenheit voneinander.
Das Schloss ist ein durch seine Groesse imponierendes Gebaeude; uebrigens
schwer, bunt, kraus, mit einer Unzahl von Saeulen, Vasen, Treppen,
Gelaendern und Tuermen verziert oder verunziert.
Die grosse Halle, in welche man zuerst im Schlosse tritt, ist sehr hoch,
sehr gross und, wie die in Stowe, ebenfalls von ob
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