nander parallel hinlaufende
Bogen vereinigen sich zu einem Ganzen. Jeder dieser Bogen besteht
aus einer dicken eisernen Stange, die auf einer Menge nebeneinander
aufrecht gestellter, ebenfalls eisernern Ringe ruht, von welchen jeder
fuenfzehn Fuss im Diameter haelt. Diese Ringe ruhen unten wieder auf
einer der oberen aehnlichen Stange; verschiedene Eisen sind symmetrisch
angebracht, um die sechs Bogen nebeneinander zu verbinden. Das Ganze
liegt an beiden Enden auf zwei mehr als armdicken eisernen Querstangen,
die aber inwendig hohl sind.
Der zierliche Anblick dieses Kunstwerks ist unbeschreiblich;
augenscheinlich sieht man, wie viel mehrere schwache Kraefte vereinigt
tragen koennen. Wenn auch etwas an diesen Bogen durch Zeit oder Gewalt
zerstoert wuerde, so bleibt doch immer genug uebrig, das Ganze zu erhalten,
und man moechte fast behaupten, es koenne nie sehr baufaellig werden,
weil man mit leichter Muehe jedem kleinen Schaden bald abhelfen kann.
Es wohnt hier ein eigener Waechter neben der Bruecke, der darauf zu sehen hat,
dass sie immer im Stande erhalten werde. Man hat einen auch in Deutschland
bekannten grossen Kupferstich, welcher den Kunstbau dieser wahren Wunderbruecke
sehr gut und deutlich darstellt.
In Newcastle, wohin uns jetzt unser Weg fuehrte, fanden wir nichts zu tun
als auszuschlafen. Die Stadt ist ziemlich gross, hat neben vielen
engen und winkligen auch einige huebsche Strassen und ist, besonders
wegen des Steinkohlenhandels, fuer Grossbritannien sehr wichtig.
Aber alles hat auch das Ansehen und den Geruch dieses Geschaefts und
also fuer den bloss zum Vergnuegen Reisenden wenig Einladendes.
Alnwick Castle und Berwick
Alnwick, diesen alten Sitz der Herzoege von Northumberland, erreichten wir
einige Stunden, nachdem wir Newcastle verlassen hatten. Der Anblick
dieses Schlosses aus der Ferne versetzte uns zurueck in laengst
vergangene Tage, wir glaubten eine Burg aus jenen Zeiten vor uns
zu sehen, in welchen das Faustrecht noch galt, und jeder gegen
feindliche Nachbarn mit eigener Kraft sich zu schuetzen suchen musste.
Die wunderbare Erhaltung dieses grossen altertuemlichen Gebaeudes,
an welchem durchaus nichts Verfallenes oder Ruinenartiges zu erblicken war,
fiel uns vor allem auf. Die durchaus altertuemliche Burg mit
ihren runden Ecktuermen, ihren mit Schiessscharten versehenen Ringmauern,
ihren Brustwehren, ihren Toren, ihren ueber dem Schlossgraben fuehrenden
Zugbruecken, schien wie dur
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