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schoene Maedchen zu hueten haben; der Trost und die Hoffnung aller Misses, die in Pensionen sich Kopf und Herz mit Romanlektuere anfuellen, der Hafen, nach welchem alle Gluecksritter zusteuern, die besonders aus Irland mit leerem Beutel und vakanten Herzen nach Bristol, Bath, auch wohl nach London kommen, um mit Hilfe des kleinen blinden Gottes und seines oft noch blinderen Bruders endlich ein solides Glueck zu machen. In Gretna Green wohnt naemlich der alte beruehmte Hufschmied, der die unaufloeslichsten Ketten schmiedet. Er ist dort Friedensrichter, und dies Amt macht ihn zu einer sehr wichtigen Person. Denn in Schottland braucht es zu einer ganz legalen Trauung keines Aufgebots, keiner Einwilligung der Eltern, keines Priesters. Das liebende Paar geht zum ersten besten Friedensrichter, versichert, es sei frei und ledig, auch nicht in verbotenem Grade verwandt, und wird von ihm ohne weitere Umstaende getraut. Diese Trauung ist so gueltig und vor allen britischen Tribunalen so unaufloeslich, al waere sie von dem ersten Bischof im Lande vollzogen. Wer also in England, wo andere Gesetze gelten, ein von irgend einem widerwaertigen Argus bewachtes Liebchen hat, der nimmt die erste Gelegenheit wahr, packt es in eine Chaise, mit vier raschen Pferden bespannt, und galoppiert damit fort, nach Gretna Green, dem naechsten schottischen Grenzorte, wo oben erwaehnter Hufschmied Tag und Nacht bereit ist, sein Amt um ein Billiges zu verwalten. Im Gasthofe, wo wir abstiegen, wollte die Wirtin nicht gern von diesen Dingen sprechen, kaum, dass sie uns das Haus des Hufschmieds von weitem zeigte; gern haette sie alles abgeleugnet, aber Mauern und Fenstern sprachen von diesem Geheimnisse in ihrem Hause. Alles ist mit Inschriften und Namenszuegen gluecklicher Paare angefuellt, die ihrem wonnevollen Herzen Luft machten und leblosen Gegenstaenden ihre suessen, freudigen Gefuehle anvertrauten. Dem Hufschmiede war gar nicht Rede abzugewinnen; er sah wohl, bei uns war nichts zu verdienen; von anderen Einwohnern aber hoerten wir, dass Gretna Green ein gar gut besuchter Ort ist, und oft mehrere Paare in einem Tag anlangen. Auffallend war uns, die erste Tagesreise hinter Gretna Green auf englischem Boden, dass man uns nirgends anhielt, um Wegegeld zu fordern; alle Schlagbaeume flogen gleich auf, und die Zoellner kamen sehr gefaellig in die Gasthoefe, wo wir Pferde wechselten, das Geld zu holen. Alles scheint in dieser Gegend stillschweigend
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