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n Conde die Emigration. In dieser Eigenschaft fuehrte er mehrere Feindhandlungen gegen Frankreich. Von 1795-1813 lebte er im englischen Exil von einer Pension, die ihm das englische Parlament bewilligt hatte.] lebte hier, soviel moeglich wie weiland zu Versailles. Zweimal die Woche speiste er oeffentlich, allein, wie es die Etikette fordert. Dreimal die Woche hielt er Lever vor einem Hofe von Emigranten, die er um sich versammelte. Wir sahen seine Zimmer; sie sind so ganz buergerlich einfach, dass sie ihn doch oft an die Vergaenglichkeit aller irdischen Dinge erinnert haben muessen. Uns waren nur drei Gegenstaende darin merkwuerdig: das Bildnis der Tochter Ludwigs des Sechzehnten, das ihrer Tante, der Prinzessin Elisabeth, und eine Aussicht auf Malta, welche diese unglueckliche Dame zu Paris im Temple [Fussnote: hier wurden die Mitglieder des Koenigshauses gefangengehalten] malte, und hoffentlich so, unterm Schutze der ewig heiteren Kunst, wenigstens einige Stunden den grossen Schmerz vergass, der schwer auf ihr lastete. Bei aller romantischen Pracht und Schoenheit eignet sich die Lage Edinburghs dennoch wenig zu Spaziergaengen. Es fehlt in der Naehe an Schatten, an laendlicher Lieblichkeit; doch findet man auch diese, wenn man sich nur die Muehe geben will, sie ein oder zwei Stunden weit aufzusuchen. Das Pferderennen, das man wohl den Karneval der Briten nennen darf, erfuellte waehrend der ersten Tage unseres Aufenthalts daselbst die ganze Stadt Edinburgh mit ungewoehnlichem Leben. Die Vergnuegungen jagten einander in dieser Woche. Sonst lebt man hier stiller, einfacher als in London, mehr ein Familienleben auf deutsche Weise. Die Kinder werden nicht, wie es dort durchaus gewoehnlich ist, in Pensionen erzogen, sie wachsen im Hause unter den Augen der Eltern heran. Die aeussere Froemmigkeit und besonders die Feier des Sonntags wird hier noch strenger beobachtet als dort. Einer unserer Bekannten, welcher uns an einem Sonntagmorgen zu einer Spazierfahrt abholte, schloss sorgfaeltig die Jalousien an seinem Wagen, solange wir in der Stadt fuhren; weil er sich scheute, den Leuten, die in die Kirchen gingen, zu zeigen, dass er in einer Stunde spazieren fahre, welche eine so heilige Bestimmung hat. Am Sonntagmorgen werden alle musikalischen Instrumente, alle Buecher, die nicht religioesen Inhalts sind, alle Spielkarten, alle Handarbeiten, auch die unbedeutendsten, sorgfaeltig weggeschlossen, damit auch selbst ihr Anblick
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