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on jenen kleinen Schafen, gefuehrt von einem einsamen Knaben, belebten allein die feierliche Wueste. Wir kehrten zurueck zum Loch Tay und erreichten bald Killin, ein einsames, ziemlich ansehnliches Haus, umgeben von einigen, hart am Ufer des Sees erbauten Huetten. Die Fluesse Dochart und Lochay fallen hier in den See und bilden in sanften Kruemmungen kleine Halbinseln. Das Tal, welches diesen einschliesst, ist so gruen, Baeume und Straeucher wachsen in so ueppiger Fuelle, wie wir es nimmer in diesem noerdlichen Winkel der Welt erwarten konnten. Alles ist angebaut wie ein Garten, kleine wogende Kornfelder wechseln mit Kartoffelbeeten, und steinerne Einfassungen schuetzen die Felder gegen Beschaedigung durch Tiere des Waldes und der ueberall weidenden Schafe. Hohe Felsen umgeben dies liebliche Plaetzchen, als wollten sie es wie ein schoenes Geheimnis den Augen der Welt verbergen. Lange hielt uns noch die herrliche Aussicht auf Fels und Tal am grossen Erkerfenster im Gasthofe zu Killin fest. Sie ist als eine der schoensten in diesem Lande beruehmt, wie unzaehlige Inschriften, in Prosa und in Versen, an diesem Fenster verkuenden, und wahrlich, sie verdient diesen Ruhm. Der See bildet gerade vor dem Hause eine kleine, wunderschoene Bucht, ein einsamer Kahn durchschnitt die silberne Flaeche in mannigfaltigen Wendungen. Baeume und Straeuche spiegelten sich im klaren Wasser, die Felsen gluehten ringsumher im Abendbrot, die Nebel, welche ewig ihre Gipfel umwogen, glaenzten wie Purpur und Gold, und aus dem Kahn zu uns herueber toenten die klagenden Mollakkorde eines schottischen Volksliedes durch die feierliche Stille der sinkenden Nacht. Waehrend wir in stiller Freude an diesem Fenster verweilten, besorgten unsre treuherzig freundlichen Wirte alles auf's Beste, wessen wir bedurften. Bald dampfte eine koestliche Lachsforelle auf dem Tisch, die Beute jenes Fischers, dessen einfaches Lied wir eben belauscht hatten. Diese Bewohner der schottischen Seen sind von einer ganz eigenen Gattung; sie verdienten wohl, dass unsere modernen Gastronomen einzig um ihretwillen Wallfahrten nach Schottland anstellten, denn selbst die beruehmten Forellen in der Schweiz werden an Vortrefflichkeit von ihnen uebertroffen. Nahe bei Killin, auf dem Wege nach Tyndrum, kamen wir am folgenden Morgen an einem Wasserfall vorbei. Von einer betraechtlichen Hoehe eilt er dem stillen Loch Tay zu, wild einherbrausend und schaeumend ueber abgerissene Felse
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