uhig schlafen, weil man, wenn Feuer im Hause auskaeme,
in der entsetzlichsten Gefahr waere, elendiglich umzukommen.
Gleich bei unserem Eintritte in den Gasthof erhielten wir eine
lustige Probe der hiesigen Industrie. Ein Gentleman liess uns auf
das dringendste um die Erlaubnis bitten, uns in unserem Zimmer
besuchen zu duerfen. Da wir endlich nachgaben, erschien ein sehr hoeflicher
Herr mit ein paar dicken Buechern unter dem Arme und erbot sich,
als Sprachmeister uns Englisch zu lehren; er hatte vernommen,
dass wir beim Aussteigen aus dem Wagen ein paar Worte Franzoesisch
untereinander sprachen, und hielt uns folglich fuer eine ausgewanderte
franzoesische Familie, der er seine Hilfe notwendig anbieten muesse.
Glasgow ist weit lebhafter als Edinburgh, denn Handel und Wandel sind
hier zu Hause; uebrigens aber konnte uns niemand, soviel wir uns auch
erkundigen mochten, irgend ein merkwuerdiges Gebaeude oder sonst einen
Gegenstand angeben, welcher fuer ein nicht kaufmaennisches Gemuet naeherer
Betrachtung wuerdig gewesen waere. Wir ruhten also, im eigentlichsten
Sinne des Worts, die wenigen Tage, die wir hier zubrachten; denn die
Fabriken, die man uns zu zeigen sich erbot, waeren doch nur
Wiederholungen des schon Gesehenen gewesen. Dazu regnete es unbarmherzig
die ganze Zeit ueber, wir sahen es mit Vergnuegen regnen und dankten dem
Himmel, dass er diese Sintflut nicht in den Hochlanden ueber unsere
Haeupter herabstroemen liess.
Unter den Einwohnern Glasgows war uns wohl: gastfrei, anstaendig,
zwanglos im Umgange, gebildet, vereinigten sie die guten Eigenschaften,
die wir schon an ihren Landsleuten ruehmten, mit der Wohlhabenheit und
allem vernuenftigen Luxus, welchen der hier bluehende Handel nur
gewaehren kann.
Die Faelle des Stromes Clyde
Durch eine der reizendsten Gegenden Schottlands reisten wir weiter
nach Lanark, um die beruehmten Wasserfaelle des Clyde zu sehen.
Am Abhange hoher, zum Teil mit Wald bekleideter Felsen wand unser Weg
sich hin; wir blickten hinab auf ein fruchtbar angebautes Tal,
durchschlaengelt vom schoenen Strome Clyde; Gehoelze, Aecker, Landsitze,
Doerfer wechselten hoechst anmutig.
An einer Stelle, wo dichtes Gehoelz uns den Anblick des laut
brausenden Stromes verbarg, stiegen wir aus und gingen einen sehr
steilen und schluepfrigen Flusspfad hinab bis an das Ufer des Stroms.
Ganz in Schaum verwandelt stuerzt er hier laut brausend von einer
betraechtlichen Hoehe hinab, ueber grosse
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