rthalb Stunden zu der Fahrt
hinreichten. Die Schimmel waren weniger unbaendig, als sie zuerst
schienen, und die grosse Hoehe des jetzt aus der Mode gekommenen
ganz unbedeckten Fuhrwerks erleichterte gar sehr das Umsehen
nach allen Seiten und den Genuss der verschiedenen sich darbietenden
Aussichten.
Uebrigens wird Blenheim auf eine noch umstaendlichere und dadurch auch
kostspieligere Weise gezeigt, als es bei anderen Landsitzen gebraeuchlich
ist. Der Geist der stolzen Frau ihrer Zeit, der Lady Sarah, Marlboroughs
Gemahlin, scheint noch jetzt auf die in ihrem ehemaligen Wohnsitze
uebliche Etikette Einfluss zu haben.
Ein grosses, praechtiges Tor mit zwei Nebengebaeuden, die Wohnung des
Tuerwaerters, dient dem Park zum Haupteingange; eine Inschrift auf einer
darueber angebrachten Marmorplatte belehrte uns, dass Lady Sarah diese
Art von Triumphbogen ihrem verstorbenen Gemahl zu Ehren erbaute. Der
Tuerhueter empfing uns mit einer wahrscheinlich fuer diesen Zweck ein
fuer allemal auswendig gelernten Anrede, ging ganz ernsthaft etwa
fuenfzig Schritte neben dem Wagen her, dann liess er ihn halten.
"Dies ist die erste Aussicht", rief er uns zu; "da drueben sehen Sie
ein Wasser mit einer schoenen geraden Bruecke; daneben rechts steht
ein hoher Obelisk, des Herzogs taten, die Schlachten, die er schlug
und gewann, sind daran zu lesen; seine Statue steht auf der Spitze
des Obelisks und ist zehn Fuss hoch, so klein sie auch von hier aus
erscheint." So ging es eine feine Weile; uns ward langweilig zu Mute:
denn alles, was wir spaeter in der Naehe sehen sollten, ward hier von
weitem gezeigt, ohne dass man uns Zeit gelassen haette, der wirklich
mannigfaltigen und lieblichen Aussicht uns zu erfreuen. Dennoch war
es unmoeglich, dem Strome dieser eingeuebten Rede Einhalt zu tun.
Endlich waren wir an dem Orte, wo der laestige Redner, nach der
hergebrachten Regel dieses Hauses, von uns scheiden musste. Er uebergab
uns einem Foerster, der uns zu Pferde begleitet, legte uns noch zum
Beschluss, trotz der herzoeglichen Livree, die er trug, den endlichen
Zweck aller seiner Redekunst, besonders an's Herz und schied, nachdem
er ihn erreicht hatte. Sein Nachfolger war zum Glueck weniger beredt;
bescheidentlich ritt er neben uns her und sprach nur, wo es notwendig war.
Der Park ist einer der schoensten in England. Sanfte Anhoehen, liebliche
Taeler in freundlicher Abwechslung, bedeckt mit dem schoensten Grase,
werden von vielen hundert Rehen u
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