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en und frischen Citruli, welches die Stadt Savona ihrem Gesandten in Mailand machte. Da nun die als "Citruli" bezeichneten Fruechte frisch gesandt wurden, haelt sie Galesio fuer *suesse* Orangen, da der Gesandte in Mailand wohl keine *bitteren* haette essen moegen. In dem Archiv eines Notars in Savona ist andererseits ein Verkaufsact vom Jahre 1472 ueber eine Schiffsladung von 15 000 Citranguli oder Cetroni aufgefunden worden, und Galesio fraegt sich, was man wohl mit 15 000 bitteren Pomeranzen angefangen haette. Auf diese Frage kann man ihm die Antwort schuldig bleiben, ohne dass dadurch der Nachweis, dass es sich wirklich um suesse Orangen gehandelt habe, beigebracht sei. Ja eine solche Annahme muesste um so gewagter erscheinen, als thatsaechlich schon Matthaeus Silvaticus in Salerno, der Verfasser des 1317 beendigten _Opus pandectarum medicinae_ die *bittere* Pomeranze als _Citrangulum_ bezeichnet und diese Bezeichnung auch von den Uebersetzern arabischer Werke von ihm benutzt wurde, um den arabischen Namen _narindj_ wiederzugeben. Andererseits zeigt die heute noch in Italien uebliche Anpreisung der suessen Pomeranze als "Portogallo" deutlich den Ursprung der jetzt dort cultivirten Fruechte an. Moegen es somit auch nicht die Portugiesen gewesen sein, welche die suesse Pomeranze in Europa einfuehrten, so haben wir denselben doch die bessere, jetzt beliebte Sorte dieser Frucht zu danken. Die chinesische Heimath der suessen Pomeranze dagegen kommt in dem deutschen Namen "Apfelsine", urspruenglich "Sinaapfel" oder "chinesischer Apfel", zur Geltung. Der deutsche Name wurde von den Russen, den Grenznachbarn der Chinesen adoptirt; bezeichnend genug, meint Victor Hehn, fuer die Umwaelzung im Weltverkehr, der seit Vasco de Gama nicht mehr quer durch das Gebiet von Asien, von Ost nach West, vielmehr aus dem Ocean in umgekehrter Richtung sich vollzog. Der Name "Orange" stammt aus dem Sanskrit und ist auf _nagarunga_ oder _nagrunga_ zurueckzufuehren. Die Araber hatten daraus _Narunj_ gebildet, die Italiener _Naranzi_, _Aranci_, die Franzosen schliesslich Orange. Die mittelalterliche Bezeichnung "_poma aurantia_" Goldaepfel, ist somit nur dem Klange nach dem Worte "Orange" aehnlich. Aus "poma aurantia" ging dann aber das deutsche "Pomeranze" und das polnische "_Pomara['n]cza_" hervor. Dass unter den goldenen Aepfeln der Hesperiden, die Herakles, der Sage nach, aus dem fernen Westen holte, nicht Orangen gemeint sein konnten, geht
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