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t weissen Sternen uebersaeet. Dann ein Judasbaum, ganz in Bluethen gehuellt, der seine rosenrothen Aeste ueber die weissen Chrysanthemen neigt. Ein gelbbluethiger Rosenstrauch, der den rosenrothen Judasbaum erklimmt; schlanke Bambusen wie Federbuesche in die Luefte ragend; daneben Faecherpalmen. Dunkelgruene, schlanke Cypressen; ein Pfefferbaum mit hellgruenen, zartgefiederten Blaettern an den haengenden Aesten; dunkelrothe Bougainvilleen an den aufsteigenden Waenden: ein wahres Kaleidoskop. Hohe Dattelpalmen ragen aus der Schlucht hervor und umrahmen das Bild von Mentone, phantastische Opuntien naechst der Bruecke bilden den ersten Vordergrund. Und dieses ganze farbenreiche Bild taucht mit seinem Rande in die dunkelblaue Fluth. Eine frische Brise weht uns vom Meer entgegen, der Fruehling blickt mit allen seinen Blumenaugen aus der Schlucht empor. Es stimmt so harmonisch und heiter dieses hehre Bild. Daher wir es auch vergessen moechten, dass dort ueber Mentone, wo weisse Steine und dunkle Cypressen zwischen grauen Mauern sich erheben, ein Ort der Trauer ist. Ein Schloss der Grimaldi stand einst auf dieser Hoehe, zwischen seinen Truemmern und Umfassungsmauern ist dann der Friedhof entstanden. Er beherrscht diesen sonnigen Strand, wie einst die maechtige Burg ihn beherrschte: ein Wahrzeichen des heutigen Mentone. Ich suche die Gedanken von dieser Stelle abzuwenden, doch unablaessig kehren sie zu derselben zurueck. Denn trauriger hat mich ein Friedhof nie gestimmt wie dieser dort, mit seinen in Blumen ganz versteckten Graebern. Kaum kann es einen maechtigeren Widerspruch geben zwischen der freudig sonnigen Natur und dem jaehen Tode. Dieser Gegensatz presst Einem das Herz zusammen. Und aus allen Theilen der Welt eilten jene zusammen, die auf diesem Friedhof ruhen. In der Bluethe der Jahre, fern von ihrer Heimath, legten sie sich unter Jasmin und Rosen zu ewigem Schlaf. Ob ihnen wohl die Erde leichter wird, weil die Blumen nie auf derselben verwelken? Die Rosen im besondern draengen sich dort ueberall vor: weisse, gelbe, blutigrothe, und sie verbreiten einen betaeubenden Duft. Als ich einst diesen Friedhof besuchte, da strahlte die Welt in Fruehlingsglanz und jauchzte es von Leben in den Lueften. Da war es besonders traurig zwischen diesen blumenreichen Graebern. Auf einem frisch errichteten Denkmal sass ein junger Bildhauer, meisselte das Antlitz eines zarten Maedchens in den Stein und sang dazu ein froehliches Lied. Ich blieb
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