, an welche die Besitzung
anlehnt, gewaehrt ihr Schutz gegen die Winde und ermoeglicht die
Entwickelung einer so ueppigen Vegetation, wie sie auch an der Riviera kaum
ihres gleichen findet. Freilich musste durch kuenstliche Bewaesserung
vorgesorgt werden, dass die lange Duerre des Sommers nicht verhaengnissvoll
fuer die Pflanzen werde. Denn man rechnet in La Mortola ueber zweihundert
Tage im Jahr, an welchen der Himmel voellig wolkenlos bleibt, und auch
innerhalb des winterlichen Halbjahres gibt es nur etwa vierzig Regentage.
Es waere ein gewagtes Beginnen, wollte ich an dieser Stelle alle die
zahlreichen Pflanzenformen schildern, welche der Garten von La Mortola
birgt. Es kommt mir nur darauf an, die Reichhaltigkeit desselben
hervorzuheben. Was aber diesen Garten insbesondere belehrend macht, ist
der Umstand, dass alle Pflanzen Schilder tragen, auf welchen ihr Name, der
abgekuerzte Name des Autors, der sie benannte, ihre Heimath, sowie die
Familie, der sie angehoeren, angegeben ist. So kann jeder Besucher des
Gartens erfahren, wie die Pflanze heisst, die ihm durch ihre Schoenheit oder
ihren Wohlgeruch auffaellt, eine Pflanze, nach deren Namen er vielleicht
vergeblich schon in manchem anderen Garten der Riviera forschte. Herr
Hanbury ist bemueht, seinem Garten auch wissenschaftlichen Werth zu
verleihen und sucht unaufhoerlich neue, interessante, technisch wichtige
oder durch ihre Heilkraft ausgezeichnete Gewaechse fuer denselben zu
erwerben. Ein kenntnissreicher deutscher Gaertner, Gustav Cronemeyer,
stellte vor einigen Jahren ein wissenschaftliches Verzeichniss aller
Pflanzen des Gartens auf. Dieses Verzeichniss umfasst ueber 3600 Arten. Es
wurde an alle botanischen Anstalten der Welt versandt, mit der
Aufforderung, aus den Schaetzen des Gartens fuer wissenschaftliche Zwecke zu
schoepfen. Auch die Samen und Fruechte des Gartens erntet man alljaehrig, um
sie wissenschaftlichen Anstalten dienstbar zu machen. Da Herr Hanbury
gleichzeitig stattliche Schulgebaeude in La Mortola errichtet, da er
neuerdings auch ein schoenes botanisches Institut in Genua erbauen liess, um
es der dortigen Universitaet zu schenken, so laesst sich wohl behaupten, dass
er einen edlen, nachahmenswerthen Gebrauch von seinen Reichthuemern macht.
Leider ist der eifrige Leiter des Gartens, Gustav Cronemeyer, vor kurzem
gestorben, und gewaehrt es nur einen Trost, dass sein Nachfolger, ebenfalls
ein deutscher Gaertner, Herr Dinter, mit gleichem Eifer in
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