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Prinzessin. Mein Bruder ist gefaellig, dass er uns In diesen Tagen schon aufs Land gebracht; Wir koennen unser sein und stundenlang Uns in die goldne Zeit der Dichter traeumen. Ich liebe Belriguardo; denn ich habe Hier manchen Tag der Jugend froh durchlebt, Und dieses neue Gruen und diese Sonne Bringt das Gefuehl mir jener Zeit zurueck. Leonore. Ja, es umgibt uns eine neue Welt! Der Schatten dieser immer gruenen Baeume Wird schon erfreulich. Schon erquickt uns wieder Das Rauschen dieser Brunnen. Schwankend wiegen Im Morgenwinde sich die jungen Zweige. Die Blumen von den Beeten schauen uns Mit ihren Kinderaugen freundlich an. Der Gaertner deckt getrost das Winterhaus Schon der Zitronen und Orangen ab. Der blaue Himmel ruhet ueber uns Und an dem Horizonte loest der Schnee Der fernen Berge sich in leisen Duft. Prinzessin. Es waere mir der Fruehling sehr willkommen, Wenn er nicht meine Freundin mir entfuehrte. Leonore. Erinnre mich in diesen holden Stunden, O Fuerstin, nicht, wie bald ich scheiden soll. Prinzessin. Was du verlassen magst, das findest du In jener grossen Stadt gedoppelt wieder. Leonore. Es ruft die Pflicht, es ruft die Liebe mich Zu dem Gemahl der mich so lang' entbehrt. Ich bring' ihm seinen Sohn, der dieses Jahr So schnell gewachsen, schnell sich ausgebildet, Und Teile seine vaeterliche Freude. Gross ist Florenz und herrlich, doch der Wert Von allen seinen aufgehaeuften Schaetzen Reicht an Ferraras Edelsteine nicht. Das Volk hat jene Stadt zur Stadt gemacht, Ferrara ward durch seine Fuersten gross. Prinzessin. Mehr durch die guten Menschen, die sich hier Durch Zufall trafen und zum Glueck verbanden. Leonore. Sehr leicht zerstreut der Zufall, was er sammelt. Ein edler Mensch zieht edle Menschen an Und weiss sie fest zu halten, wie ihr tut. Um deinen Bruder und um dich verbinden Gemueter sich, die eurer wuerdig sind, Und ihr seid eurer grossen Vaeter wert. Hier zuendete sich froh das schoene Licht Der Wissenschaft, des freien Denkens an, Als noch die Barbarei mit schwerer Daemmrung Die Welt umher verbarg. Mir klang als Kind Der Name Herkules von Este schon, Schon Hippolyt von Este voll ins Ohr. Ferrara ward mit Rom und mit Florenz Von meinem Vater viel gepriesen! Oft Hab' ich mich hingesehnt; nun bin ich da. Hier ward Petrarch bewirtet, hier gepflegt, Und Ariost fand seine Muster hier. Italien nennt keinen grossen Namen, Den dieses Haus nicht seinen Gast genannt.
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