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agte gern das Leben, das ich nun Von ihren Haenden habe--forderte Die besten Menschen mir zu Freunden auf, Unmoegliches mit einer edeln Schar Nach Ihrem Wink und Willen zu vollbringen. Voreiliger, warum verbarg dein Mund Nicht das, was du empfandst, bis du dich wert Und werter ihr zu Fuessen legen konntest? Das war dein Vorsatz, war dein kluger Wunsch. Doch sei es auch! Viel schoener ist es, rein Und unverdient ein solch Geschenk empfangen, Als halb und halb zu waehnen, dass man wohl Es habe fordern duerfen. Blicke freudig! Es ist so gross, so weit, was vor dir liegt, Und hoffnungsvolle Jugend lockt dich wieder In unbekannte, lichte Zukunft hin! --Schwelle Brust!--O Witterung des Gluecks, Beguenst'ge diese Pflanze doch einmal! Sie strebt gen Himmel, tausend Zweige dringen Aus ihr hervor, entfalten sich zu Blueten. O dass sie Furcht, o dass sie Freuden bringe! Dass eine liebe Hand den goldnen Schmuck Aus ihren frischen, reichen Aesten breche! Dritter Auftritt Tasso. Antonio. Tasso. Sei mir willkommen, den ich gleichsam jetzt Zum ersten Mal erblicke! Schoener ward Kein Mann mir angekuendigt. Sei willkommen! Dich kenn' ich nun und deinen ganzen Wert, Dir biet' ich ohne Zoegern Herz und Hand Und hoffe, dass auch du mich nicht verschmaehst. Antonio. Freigebig bietest du mir schoene Gaben, Und ihren Wert erkenn' ich wie ich soll: Drum lass mich zoegern, eh' ich sie ergreife. Weiss ich doch nicht, ob ich dir auch dagegen Ein Gleiches geben kann. Ich moechte gern Nicht uebereilt und nicht undankbar scheinen: Lass mich fuer beide klug und sorgsam sein. Tasso. Wer wird die Klugheit tadeln? Jeder Schritt Des Lebens zeigt, wie sehr sie noetig sei; Doch schoener ist's, wenn uns die Seele sagt, Wo wir der feinen Vorsicht nicht beduerfen. Antonio. Darueber frage jeder sein Gemuet, Weil er den Fehler selbst zu buessen hat. Tasso. So sei's! Ich habe meine Pflicht getan: Der Fuerstin Wort, die uns zu Freunden wuenscht, Hab' ich verehrt und mich dir vorgestellt. Rueckhalten durft' ich nicht, Antonio; doch gewiss, Zudringen will ich nicht. Es mag denn sein. Zeit und Bekanntschaft heissen dich vielleicht Die Gabe waermer fordern, die du jetzt So kalt beiseite lehnst und fast verschmaehst. Antonio. Der Maessige wird oefters kalt genannt Von Menschen, die sich warm vor andern glauben, Weil sie die Hitze fliegend ueberfaellt. Tasso. Du tadelst, was ich tadle, was ich melde. Auch ich verstehe wohl,
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