ndin,
Wenn ich auch hier ein wenig bitter wuerde.
Du sagst nicht alles, sagst nicht was er wagt,
Und dass er klueger ist, als wie man denkt.
Er ruehmt sich zweier Flammen! Knuepft und loest
Die Knoten hin und wieder und gewinnt
Mit solchen Kuensten solche Herzen! Ist's
Zu glauben?
Leonore.
Gut! Selbst das beweist ja schon,
Dass es nur Freundschaft ist, was uns belebt;
Und wenn wir denn auch Lieb' um Liebe tauschten,
Belohnten wir das schoene Herz nicht billig,
Das ganz sich selbst vergisst und hingegeben
Im holden Traum fuer seine Freunde lebt?
Antonio.
Verwoehnt ihn nur und immer mehr und mehr,
Lasst seine Selbstigkeit fuer Liebe gelten,
Beleidigt alle Freunde, die sich euch
Mit treuer Seele widmen, gebt dem Stolzen
Freiwilligen Tribut, zerstoeret ganz
Den schoenen Kreis geselligen Vertrauns!
Leonore.
Wir sind nicht so parteiisch wie du glaubst,
Ermahnen unsern Freund in manchen Faellen;
Wir wuenschen ihn zu bilden, dass er mehr
Sich selbst geniesse, mehr sich zu geniessen
Den andern geben koenne. Was an ihm
Zu tadeln ist, das bleibt uns nicht verborgen.
Antonio.
Doch lobt ihr vieles, was zu tadeln waere.
Ich kenn' ihn lang, er ist so leicht zu kennen,
Und ist zu stolz sich zu verbergen. Bald
Versinkt er in sich selbst, als waere ganz
Die Welt in seinem Busen, er sich ganz
In seiner Welt genug, und alles rings
Umher verschwindet ihm. Er laesst es gehn,
Laesst's fallen, stoesst's hinweg und ruht in sich--
Auf einmal, wie ein unbemerkter Funke
Die Mine zuendet, sei es Freude, Leid,
Zorn oder Grille, heftig bricht er aus:
Dann will er alles fassen, alles halten;
Dann soll geschehn, was er sich denken mag;
In einem Augenblicke soll entstehn,
Was jahrelang bereitet werden sollte,
In einem Augenblick gehoben sein,
Was Muehe kaum in Jahren loesen koennte.
Er fordert das Unmoegliche von sich,
Damit er es von andern fordern duerfe.
Die letzten Enden aller Dinge will
Sein Geist zusammenfassen; das gelingt
Kaum einem unter Millionen Menschen,
Und er ist nicht der Mann: Er faellt zuletzt,
Um nichts gebessert, in sich selbst zurueck.
Leonore.
Er schadet andern nicht, er schadet sich.
Antonio.
Und doch verletzt er andre nur zu sehr.
Kannst du es leugnen, dass im Augenblick
Der Leidenschaft, die ihn behend ergreift,
Er auf den Fuersten, auf die Fuerstin selbst,
Auf wen es sei, zu schmaehn, zu laestern wagt?
Zwar augenblicklich nur; allein genug,
Der Augenblick kommt wieder: Er beherrs
|