glaube mir, sein launisch Missbehagen
Ruht auf dem breiten Polster seines Gluecks.
Er kommt, entlass ihn gnaedig, gib ihm Zeit,
In Rom und in Neapel, wo er will,
Das aufzusuchen, was er hier vermisst,
Und was er hier nur wieder finden kann.
Alphons.
Will er zurueck erst nach Ferrara gehn?
Antonio.
Er wuenscht in Belriguardo zu verweilen.
Das Noetigste, was er zur Reise braucht,
Will er durch einen Freund sich senden lassen.
Alphons.
Ich bin's zufrieden. Meine Schwester geht
Mit ihrer Freundin gleich zurueck, und reitend
Werd' ich vor ihnen noch zu Hause sein.
Du folgst uns bald, wenn du fuer ihn gesorgt.
Dem Kastellan befiehl das Noetige,
Dass er hier auf dem Schlosse bleiben kann,
Solang er will, so lang, bis seine Freunde
Ihm das Gepaeck gesendet, bis wir ihm
Die Briefe schicken, die ich ihm nach Rom
Zu geben Willens bin. Er kommt! Leb' wohl!
Zweiter Auftritt
Alphons. Tasso.
Tasso (mit Zurueckhaltung).
Die Gnade, die du mir so oft bewiesen,
Erscheinet heute mir in vollem Licht:
Du hast verziehen, was in deiner Naehe
Ich unbedacht und frevelhaft beging;
Du hast den Widersacher mir versoehnt;
Du willst erlauben, dass ich eine Zeit
Von deiner Seite mich entferne, willst
Mir deine Gunst grossmuetig vorbehalten.
Ich scheide nun mit voelligem Vertraun,
Und hoffe still, mich soll die kleine Frist
Von allem heilen, was mich jetzt beklemmt.
Es soll mein Geist aufs neue sich erheben
Und auf dem Wege, den ich froh und kuehn,
Durch deinen Blick ermuntert, erst betrat,
Sich deiner Gunst aufs neue wuerdig machen.
Alphons.
Ich wuensche dir zu deiner Reise Glueck
Und hoffe, dass du froh und ganz geheilt
Uns wieder kommen wirst. Du bringst uns dann
Den doppelten Gewinst fuer jede Stunde,
Die du uns nun entziehst, vergnuegt zurueck.
Ich gebe Briefe dir an meine Leute,
An Freunde dir nach Rom und wuensche sehr,
Dass du dich zu den Meinen ueberall
Zutraulich halten moegest, wie ich dich
Als mein, obgleich entfernt, gewiss betrachte.
Tasso.
Du ueberhaeufst, o Fuerst, mit Gnade den,
Der sich unwuerdig fuehlt und selbst zu danken
In diesem Augenblicke nicht vermag.
Anstatt des Danks eroeffn' ich eine Bitte!
Am meisten liegt mir mein Gedicht am Herzen.
Ich habe viel getan und keine Muehe
Und keinen Fleiss gespart; allein es bleibt
Zu viel mir noch zurueck. Ich moechte dort,
Wo noch der Geist der grossen Maenner schwebt,
Und wirksam schwebt, dort moecht' ich in die Schule
Aufs neue mich begeben: Wu
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