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So ist das Leben mir kein Leben mehr. Verbiete du dem Seidenwurm zu spinnen, Wenn er sich schon dem Tode naeher spinnt: Das koestliche Geweb' entwickelt er Aus seinem Innersten, und laesst nicht ab, Bis er in seinen Sarg sich eingeschlossen. O, geb' ein guter Gott uns auch dereinst Das Schicksal des beneidenswerten Wurms, Im neuen Sonnental die Fluegel rasch Und freudig zu entfalten! Alphons. Hoere mich! Du gibst so vielen doppelten Genuss Des Lebens; lern', ich bitte dich, Den Wert des Lebens kennen, das du noch Und zehnfach reich besitzest. Lebe wohl! Je eher du zu uns zuruecke kehrst, Je schoener wirst du uns willkommen sein. Dritter Auftritt Tasso (allein). So halte fest, mein Herz, so war es recht! Es wird dir schwer, es ist das erste Mal, Dass du dich so verstellen magst und kannst. Du hoertest wohl: Das war nicht sein Gemuet, Das waren seine Worte nicht; mir schien, Als klaenge nur Antonios Stimme wider. O gib nur Acht! Du wirst sie nun so fort Von allen Seiten hoeren. Fest, nur fest! Um einen Augenblick ist's noch zu tun. Wer spaet im Leben sich verstellen lernt, Der hat den Schein der Ehrlichkeit voraus. Es wird schon gehn, nur uebe dich mit ihnen. (Nach einer Pause.) Du triumphierst zu frueh, dort kommt sie her! Die holde Fuerstin kommt! O welch Gefuehl! Sie tritt herein, es loest in meinem Busen Verdruss und Argwohn sich in Schmerzen auf. Vierter Auftritt Prinzessin. Tasso. Gegen das Ende des Auftritts die Uebrigen. Prinzessin. Du denkst uns zu verlassen, oder bleibst Vielmehr in Belriguardo noch zurueck Und willst dich dann von uns entfernen, Tasso? Ich hoffe, nur auf eine kurze Zeit. Du gehst nach Rom? Tasso. Ich richte meinen Weg Zuerst dahin, und nehmen meine Freunde Mich guetig auf, wie ich es hoffen darf, So leg' ich da mit Sorgfalt und Geduld Vielleicht die letzte Hand an mein Gedicht. Ich finde viele Maenner dort versammelt, Die Meister aller Art sich nennen duerfen. Und spricht in jener ersten Stadt der Welt Nicht jeder Platz, nicht jeder Stein zu uns? Wie viele tausend stumme Lehrer winken In ernster Majestaet uns freundlich an! Vollend' ich da nicht mein Gedicht, so kann Ich's nie vollenden. Leider, ach, schon fuehl' ich, Mir wird zu keinem Unternehmen Glueck! Veraendern werd' ich es, vollenden nie. Ich fuehl', ich fuehl' es wohl, die grosse Kunst, Die jeden naehrt, die den gesunden Geist Staerkt und erquickt, wird mich zu G
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