runde richten,
Vertreiben wird sie mich. Ich eile fort!
Nach Napel will ich bald!
Prinzessin.
Darfst du es wagen?
Noch ist der strenge Bann nicht aufgehoben,
Der dich zugleich mit deinem Vater traf.
Tasso.
Du warnest recht, ich hab' es schon bedacht.
Verkleidet geh' ich hin, den armen Rock
Des Pilgers oder Schaefers zieh' ich an.
Ich schleiche durch die Stadt, wo die Bewegung
Der Tausende den einen leicht verbirgt.
Ich eile nach dem Ufer, finde dort
Gleich einen Kahn mit willig guten Leuten,
Mit Bauern, die zum Markte kamen, nun
Nach Hause kehren, Leute von Sorrent;
Denn ich muss nach Sorrent hinuebereilen.
Dort wohnet meine Schwester, die mit mir
Die Schmerzensfreude meiner Eltern war.
Im Schiffe bin ich still, und trete dann
Auch schweigend an das Land, ich gehe sacht
Den Pfad hinauf, und an dem Tore frag' ich:
Wo wohnt Cornelia? Zeigt mir es an!
Cornelia Sersale? Freundlich deutet
Mir eine Spinnerinn die Strasse, sie
Bezeichnet mir das Haus. So steig' ich weiter.
Die Kinder laufen nebenher und schauen
Das wilde Haar, den duestern Fremdling an.
So komm' ich an die Schwelle. Offen steht
Die Tuere schon, so tret' ich in das Haus--
Prinzessin.
Blick' auf, o Tasso, wenn es moeglich ist,
Erkenne die Gefahr, in der du schwebst!
Ich schone dich; denn sonst wuerd' ich dir sagen:
Ist's edel so zu reden, wie du sprichst?
Ist's edel, nur allein an sich zu denken,
Als kraenktest du der Freunde Herzen nicht?
Ist's dir verborgen wie mein Bruder denkt?
Wie beide Schwestern dich zu schaetzen wissen?
Hast du es nicht empfunden und erkannt?
Ist alles denn in wenig Augenblicken
Veraendert? Tasso! Wenn du scheiden willst,
So lass uns Schmerz und Sorge nicht zurueck.
(Tasso wendet sich weg.)
Prinzessin.
Wie troestlich ist es, einem Freunde, der
Auf eine kurze Zeit verreisen will,
Ein klein Geschenk zu geben, sei es nur
Ein neuer Mantel oder eine Waffe!
Dir kann man nichts mehr geben; denn du wirfst
Unwillig alles weg, was du besitzest.
Die Pilgermuschel und den schwarzen Kittel,
Den langen Stab erwaehlst du dir und gehst
Freiwillig arm dahin und nimmst uns weg,
Was du mit uns allein geniessen konntest.
Tasso.
So willst du mich nicht ganz und gar verstossen?
O suesses Wort, o schoener, teurer Trost!
Vertritt mich! Nimm in deinen Schutz mich auf!--
Lass mich in Belriguardo hier, versetze
Mich nach Consandoli, wohin du willst!
Es hat der Fuerst so manches schoene Schloss,
So manch
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