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hmackhaft machen, dass ich nicht noch erst, Der Leiden los zu sein, recht leiden muesse." Du laechelst selbst und doch ist es gewiss, Du hast es wohl aus seinem Mund gehoert? Alphons. Ich hab' es oft gehoert und oft entschuldigt. Antonio. Es ist gewiss, ein ungemaessigt Leben, Wie es uns schwere, wilde Traeume gibt, Macht uns zuletzt am hellen Tage traeumen. Was ist sein Argwohn anders als ein Traum? Wohin er tritt, glaubt er von Feinden sich Umgeben. Sein Talent kann niemand sehn, Der ihn nicht neidet, niemand ihn beneiden, Der ihn nicht hasst und bitter ihn verfolgt. So hat er oft mit Klagen dich belaestigt: Erbrochne Schloesser, aufgefangne Briefe, Und Gift und Dolch! Was alles vor ihm schwebt! Du hast es untersuchen lassen, untersucht, Und hast du was gefunden? Kaum den Schein. Der Schutz von keinem Fuersten macht ihn sicher, Der Busen keines Freundes kann ihn laben. Und willst du einem solchen Ruh und Glueck, Willst du von ihm wohl Freude dir versprechen? Alphons. Du haettest Recht, Antonio, wenn in ihm Ich meinen naechsten Vorteil suchen wollte! Zwar ist es schon mein Vorteil, dass ich nicht Den Nutzen grad und unbedingt erwarte. Nicht alles dienet uns auf gleiche Weise; Wer vieles brauchen will, gebrauche jedes In seiner Art, so ist er wohl bedient. Das haben uns die Medicis gelehrt, Das haben uns die Paepste selbst gewiesen. Mit welcher Nachsicht, welcher fuerstlichen Geduld und Langmut trugen diese Maenner Manch gross Talent, das ihrer reichen Gnade Nicht zu beduerfen schien und doch bedurfte! Antonio. Wer weiss es nicht, mein Fuerst? Des Lebens Muehe Lehrt uns allein des Lebens Gueter schaetzen. So jung hat er zu vieles schon erreicht, Als dass genuegsam er geniessen koennte. O, sollt' er erst erwerben, was ihm nun Mit offnen Haenden angebothen wird: Er strengte seine Kraefte maennlich an Und fuehlte sich von Schritt zu Schritt begnuegt. Ein armer Edelmann hat schon das Ziel Von seinem besten Wunsch erreicht, wenn ihn Ein edler Fuerst zu seinem Hofgenossen Erwaehlen will, und ihn der Duerftigkeit Mit milder Hand entzieht. Schenkt er ihm noch Vertraun und Gunst und will an seine Seite Vor andern ihn erheben, sei's im Krieg, Sei's in Geschaeften oder im Gespraech, So, daecht' ich, koennte der bescheidne Mann Sein Glueck mit stiller Dankbarkeit verehren. Und Tasso hat zu allem diesem noch Das schoenste Glueck des Juenglings: Dass ihn schon Sein Vaterland erkennt und auf ihn hofft. O
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