rein!
Du haeltst mich nicht mit diesen Worten ab.
Du hast mich frei erklaert, und diese Tuere
Steht mir nun offen, die zum Fuersten fuehrt.
Ich lasse dir die Wahl: Du oder ich!
Der Fuerst geht fort. Hier ist kein Augenblick
Zu harren. Waehle schnell! Wenn du nicht gehst,
So geh' ich selbst, und werd' es, wie es will.
Antonio.
Lass mich nur wenig Zeit von dir erlangen
Und warte nur des Fuersten Rueckkehr ab!
Nur heute nicht!
Tasso.
Nein, diese Stunde noch,
Wenn's moeglich ist! Es brennen mir die Sohlen
Auf diesem Marmorboden; eher kann
Mein Geist nicht Ruhe finden, bis der Staub
Des freien Wegs mich Eilenden umgibt.
Ich bitte dich! Du siehst, wie ungeschickt
In diesem Augenblick ich sei, mit meinem Herrn
Zu reden; siehst--wie kann ich das verbergen--
Dass ich mir selbst in diesem Augenblick,
Mir keine Macht der Welt gebieten kann.
Nur Fesseln sind es, die mich halten koennen!
Alphons ist kein Tyrann, er sprach mich frei.
Wie gern gehorcht' ich seinen Worten sonst!
Heut kann ich nicht gehorchen. Heute nur
Lasst mich in Freiheit, dass mein Geist sich finde!
Ich kehre bald zu meiner Pflicht zurueck.
Antonio.
Du machst mich zweifelhaft. Was soll ich tun?
Ich merke wohl: Es steckt der Irrtum an.
Tasso.
Soll ich dir glauben, denkst du gut fuer mich,
So wirke was ich wuensche, was du kannst.
Der Fuerst entlaesst mich dann, und ich verliere
Nicht seine Gnade, seine Hilfe nicht.
Das dank' ich dir, und will dir's gern verdanken;
Doch hegst du einen alten Groll im Busen,
Willst du von diesem Hofe mich verbannen,
Willst du auf ewig mein Geschick verkehren,
Mich hilflos in die weite Welt vertreiben,
So bleib auf deinem Sinn und widersteh!
Antonio.
Weil ich dir doch, o Tasso, schaden soll,
So waehl' ich denn den Weg, den du erwaehlst.
Der Ausgang mag entscheiden, wer sich irrt!
Du willst hinweg! Ich sag' es dir zuvor:
Du wendest diesem Hause kaum den Ruecken,
So wird dein Herz zurueck verlangen, wird
Dein Eigensinn dich vorwaerts treiben; Schmerz,
Verwirrung, Truebsinn harrt in Rom auf dich,
Und du verfehlest hier und dort den Zweck.
Doch sag' ich dies nicht mehr, um dir zu raten;
Ich sage nur voraus, was bald geschieht,
Und lade dich auch schon im voraus ein,
Mir in dem schlimmsten Falle zu vertraun.
Ich spreche nun den Fuersten, wie du's forderst.
Fuenfter Auftritt
Tasso (allein).
Ja, gehe nur, und gehe sicher weg,
Dass du mich ueberredest, was du willst.
Ich lerne mich verstellen; denn d
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