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och laesst sich nie an seinem Busen ruhn. Prinzessin. Doch laesst sich ihm vertraun, und das ist viel. Du musst von einem Mann nicht alles fordern, Und dieser leistet, was er dir verspricht. Hat er sich erst fuer deinen Freund erklaert, So sorgt er selbst fuer dich, wo du dir fehlst. Ihr muesst verbunden sein! Ich schmeichle mir, Dies schoene Werk in kurzem zu vollbringen. Nur widerstehe nicht, wie du es pflegst! So haben wir Lenore lang besessen, Die fein und zierlich ist, mit der es leicht Sich leben laesst; auch dieser hast du nie, Wie sie es wuenschte, naeher treten wollen. Tasso. Ich habe dir gehorcht, sonst haett' ich mich Von ihr entfernt, anstatt mich ihr zu nahen. So liebenswuerdig sie erscheinen kann, Ich weiss nicht, wie es ist, konnt' ich nur selten Mit ihr ganz offen sein, und wenn sie auch Die Absicht hat, den Freunden wohl zu tun, So fuehlt man Absicht, und man ist verstimmt. Prinzessin. Auf diesem Wege werden wir wohl nie Gesellschaft finden, Tasso! Dieser Pfad Verleitet uns, durch einsames Gebuesch, Durch stille Taeler fortzuwandern; mehr Und mehr verwoehnt sich das Gemuet, und strebt, Die goldne Zeit, die ihm von aussen mangelt, In seinem Innern wieder herzustellen, So wenig der Versuch gelingen will. Tasso. O welches Wort spricht meine Fuerstin aus. Die goldne Zeit, wohin ist sie geflohn, Nach der sich jedes Herz vergebens sehnt? Da auf der freien Erde Menschen sich Wie frohe Herden im Genuss verbreiteten; Da ein uralter Baum auf bunter Wiese Dem Hirten und der Hirtin Schatten gab, Ein juengeres Gebuesch die zarten Zweige Um sehnsuchtsvolle Liebe traulich schlang; Wo klar und still auf immer reinem Sande Der weiche Fluss die Nymphe sanft umfing; Wo in dem Grase die gescheuchte Schlange Unschaedlich sich verlor, der kuehne Faun, Vom tapfern Juengling bald bestraft, entfloh; Wo jeder Vogel in der freien Luft Und jedes Tier, durch Berg' und Taeler schweifend, Zum Menschen sprach: Erlaubt ist, was gefaellt. Prinzessin. Mein Freund, die goldne Zeit ist wohl vorbei; Allein die Guten bringen sie zurueck. Und soll ich dir gestehen, wie ich denke: Die goldne Zeit, womit der Dichter uns Zu schmeicheln pflegt, die schoene Zeit, sie war, So scheint es mir, so wenig als sie ist; Und war sie je, so war sie nur gewiss, Wie sie uns immer wieder werden kann. Noch treffen sich verwandte Herzen an Und teilen den Genuss der schoenen Welt; Nur in dem Wahlspruch aendert sich, mein Freund,
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