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eit als die Gesellschaft sucht. Verzeih' ich ihm, wenn er den bunten Schwarm Der Menschen flieht und lieber frei im stillen Mit seinem Geist sich unterhalten mag, So kann ich doch nicht loben, dass er selbst Den Kreis vermeidet, den die Freunde schliessen. Leonore. Irr' ich mich nicht, so wirst du bald, o Fuerst, Den Tadel in ein frohes Lob verwandeln. Ich sah ihn heut von fern; er hielt ein Buch Und eine Tafel, schrieb und ging und schrieb. Ein fluechtig Wort das er mir gestern sagte, Schien mir sein Werk vollendet anzukuenden. Er sorgt nur kleine Zuege zu verbessern, Um deiner Huld, die ihm so viel gewaehrt, Ein wuerdig Opfer endlich darzubringen. Alphons. Er soll willkommen sein, wenn er es bringt, Und los gesprochen sein auf lange Zeit. So sehr ich Teil an seiner Arbeit nehme, So sehr in manchem Sinn das grosse Werk Mich freut und freuen muss, so sehr vermehrt Sich auch zuletzt die Ungeduld in mir. Er kann nicht enden, kann nicht fertig werden, Er aendert stets, ruckt langsam weiter vor, Steht wieder still, er hintergeht die Hoffnung; Unwillig sieht man den Genuss entfernt In spaete Zeit, den man so nah geglaubt. Prinzessin. Ich lobe die Bescheidenheit, die Sorge, Womit er Schritt vor Schritt zum Ziele geht. Nur durch die Gunst der Musen schliessen sich So viele Reime fest in eins zusammen; Und seine Seele hegt nur diesen Trieb, Es soll sich sein Gedicht zum Ganzen ruenden. Er will nicht Maehrchen ueber Maehrchen haeufen, Die reizend unterhalten und zuletzt Wie lose Worte nur verklingend taeuschen. Lass ihn, mein Bruder! Denn es ist die Zeit Von einem guten Werke nicht das Mass; Und wenn die Nachwelt mit geniessen soll, So muss des Kuenstlers Mitwelt sich vergessen. Alphons. Lass uns zusammen, liebe Schwester, wirken, Wie wir zu beider Vorteil oft getan! Wenn ich zu eifrig bin, so lindre du: Und bist du zu gelind, so will ich treiben. Wir sehen dann auf einmal ihn vielleicht Am Ziel, wo wir ihn lang' gewuenscht zu sehn. Dann soll das Vaterland, es soll die Welt Erstaunen, welch ein Werk vollendet worden. Ich nehme meinen Teil des Ruhms davon, Und er wird in das Leben eingefuehrt. Ein edler Mensch kann einem engen Kreise Nicht seine Bildung danken. Vaterland Und Welt muss auf ihn wirken. Ruhm und Tadel Muss er ertragen lernen. Sich und andre Wird er gezwungen recht zu kennen. Ihn Wiegt nicht die Einsamkeit mehr schmeichelnd ein. Es will der Feind--es darf der Freund nicht schonen; Dann
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