elchem sie entstand. Die meisten haben grosse,
vollkommen erleuchtete und hohe Souterrains, in welchen sich die Kueche,
die Gewoelbe zur Bewahrung der Vorraete nebst den Bedientenzimmern befinden.
Letztere sind durchaus gut moebliert, ja die der Haushaelterin und des
Haushofmeisters (in England Butler genannt) sogar elegant, huebsch
tapeziert, mit Mahagonimoebeln und guten Fussteppichen. Auch bei den
Bedienten wird die englische Sitte beobachtet, dass sie ausser ihren
Schlafzimmern noch Wohnzimmer und Speisezimmer haben.
Aus dem Garten tritt man gewoehnlich zuerst in eine grosse, hohe,
oefters von oben beleuchtete Halle, die mit Gemaelden oder Statuen,
Basreliefs oder Vasen geziert ist. Zu beiden Seiten liegen die
verschiedenen Putz- und Wohnzimmer; ein langes Zimmer enthaelt die
Bibliothek, deren schoene Schraenke und zierliche Einbaende sie zu
einem der elegantesten Zimmer des Schlosses machen. In vielen Haeusern
ist es Sitte, dass die Familie sich zum Fruehstueck darin versammelt.
Sonst gibt es noch Fruehstueckszimmer, Arbeitszimmer, Musikzimmer,
Gesellschaftszimmer, (Drawingrooms), Wohnzimmer (Parlours),
Speisezimmer, Spielzimmer in Menge, doch selten von ausgezeichneter
Groesse. Ueberall einfache Pracht, Fussboeden, Treppen und Vorplaetze
mit schoenen Teppichen belegt.
In vielen Haeusern wechselt man im Sommer die warmen Winterteppiche
mit kuehlen, von gemalter Wachsleinwand, welche von betraechtlicher
Dicke eigens dazu fabriziert wird. Mahagoniholz sieht man meistens
nur an Treppengelaendern, grossen Esstischen, Bettstellen; die Moebel
in den herrschaftlichen Zimmern sind von fremden koestlicheren oder
kunstreich lackierten Hoelzern.
Man findet es buergerlich, unmodisch, laecherlich, die Moebel an den
Waenden hinzustellen, wie es in Deutschland gebraeuchlich ist; in den
Wohn- und Gesellschaftszimmern stehen alle in einem grossen Kreis
umher, so dass noch ein betraechtlicher Raum zum Spazieren zwischen
den Stuehlen, Sofas, Tischen und den Waenden uebrig bleibt. Die
Schreibtische sowohl als die Pianofortes sind immer mitten im Zimmer,
wo eben das Licht am guenstigsten faellt und man nicht von der Hitze
nahe am Kamin oder vom Zug nahe am Fenster leidet. Noch muessen wir
der Kamine gedenken, die, kuenstlich in Marmor gearbeitet oder mit
brillantiertem Stahl geschmueckt, eine der groessten Zierden der Zimmer
ausmachen. Schoene Vasen und praechtige Kandelaber prangen auf ihren
Gesimsen. Der zweite Stock enthaelt d
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