FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121  
122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   >>   >|  
s ein Mittel gegeben habe, seine Individualitaet gegen Entdeckung besser zu sichern, und dann auch eine Gelegenheit, ein gutes Werk zu thun. Die ruhige Unerschrockenheit des jungen Maedchens erweckte die Sympathie seines muthigen Herzens. War sie nicht in der That seine Schwester? Er empfand fuer seine schoene heroische Begleiterin ebenso viel Hochachtung als Zuneigung. Er fuehlte es, dass in ihr eines jener reinen und seltenen Herzen pulsire, auf welche man in jedem Fall zaehlen kann. Seitdem er indess den Boden Sibiriens durchzog, begannen fuer Michael Strogoff erst die eigentlichen Schwierigkeiten. Wenn die beiden Journalisten sich nicht etwa taeuschten, wenn Iwan Ogareff wirklich die Grenze ueberschritten hatte, so musste er ueberall mit der groessten Vorsicht auftreten. Die Verhaeltnisse lagen hier umgekehrt, denn in den sibirischen Provinzen wimmelte es gewiss von tartarischen Spionen. Wurde sein Incognito gelueftet, seine Eigenschaft als Courier des Czaar erkannt, so war es um seine Mission, ja vielleicht um sein Leben geschehen. Michael Strogoff empfand die Verantwortlichkeit immer schwerer, die jetzt auf ihm lastete. So gestalteten sich die Umstaende in dem ersten Wagen, und wie sah es denn in dem zweiten aus? Ganz und gar wie gewoehnlich. Alcide Jolivet sprach in lustigen Saetzen, Harry Blount antwortete mit einsylbigen Brocken. Jeder sah die Sachen von dem ihm eigenen Standpunkte aus an und notirte sich Anmerkungen ueber Vorkommnisse waehrend der Reise, Ereignisse, welche uebrigens waehrend dieses Zuges durch die ersten Gebietstheile Westsibiriens nicht von besonderem Gewichte waren. Auf jedem Relais stiegen die beiden Berichterstatter aus und suchten Michael Strogoff auf. Sollte im Posthause nicht eine Mahlzeit eingenommen werden, so verliess Nadia den Tarantass gar nicht. Beabsichtigte man zu fruehstuecken oder zu Mittag zu speisen, so nahm sie zwar mit an der Tafel Platz, hielt sich aber sehr zurueckgezogen und betheiligte sich moeglichst wenig bei der Unterhaltung. Ohne jemals die Grenzen gebildeter Hoeflichkeit zu ueberschreiten, zeigte Alcide Jolivet doch fuer die junge Lieflaenderin, die er uebrigens reizend fand, stets die groesste Sorgsamkeit. Er bewunderte die schweigsame Energie, die sie den Strapazen einer unter so beschwerlichen Umstaenden ausgefuehrten Reise gegenueber zeigte. Diese Zeiten gezwungenen Aufenthaltes gefielen Michael Strogoff nur sehr mittelmaessig. Auf jedem Relais trieb e
PREV.   NEXT  
|<   97   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108   109   110   111   112   113   114   115   116   117   118   119   120   121  
122   123   124   125   126   127   128   129   130   131   132   133   134   135   136   137   138   139   140   141   142   143   144   145   146   >>   >|  



Top keywords:
Michael
 
Strogoff
 
welche
 
zeigte
 

waehrend

 

Relais

 

beiden

 

uebrigens

 

empfand

 

Alcide


ersten

 

Jolivet

 

besonderem

 

mittelmaessig

 

Gewichte

 

Westsibiriens

 

Gebietstheile

 
dieses
 
Berichterstatter
 

suchten


Sollte

 

stiegen

 
Saetzen
 

Blount

 

lustigen

 

zweiten

 
notirte
 

Anmerkungen

 

einsylbigen

 
Brocken

Sachen

 
eigenen
 

Standpunkte

 

Ereignisse

 
antwortete
 

sprach

 

Vorkommnisse

 

gewoehnlich

 

werden

 

Hoeflichkeit


gebildeter

 
ueberschreiten
 
Umstaenden
 

Grenzen

 

jemals

 

ausgefuehrten

 

Unterhaltung

 

beschwerlichen

 

Strapazen

 
groesste