ehme Zusammentreffen in Ischim und dem beklagenswerthen
Vorfalle, der ihn drei Tage lang am Ufer des Irtysch festhielt, haette
Michael Strogoff Jenen auf dem Wege nach Irkutsk gewiss weit ueberholt.
Und wer weiss, wie viel Unglueck in der naechsten Zeit dadurch vermieden
worden waere!
Jedenfalls, ja, mehr als je vorher musste Michael Strogoff Iwan Ogareff
ausweichen, um von Letzterem nicht gesehen zu werden. Kam einst der
Zeitpunkt, ihm Auge in Auge gegenueber zu treten, so wuerde er ihn wieder zu
finden wissen, wenn Jener sich auch zum Herrn von ganz Sibirien
aufgeworfen haette.
Der Mujik und er nahmen also ihren Weg durch die Stadt wieder auf und
gelangten unbelaestigt nach dem Posthause. Nach Einbruch der Nacht konnte
es nicht allzu schwierig sein, Omsk durch eine der Breschen zu verlassen.
Dagegen stellte sich die Unmoeglichkeit heraus, an Stelle des Tarantass ein
anderes Fuhrwerk zu erhalten. Es fand sich weder ein Wagen zu miethen,
noch zu kaufen. Aber bedurfte denn Michael Strogoff jetzt wirklich eines
Wagens? War er fuer den uebrigen Theil der Reise nicht allein? Ihm musste
auch schon ein Reitpferd genuegen, und ein solches war gluecklicher Weise zu
beschaffen. Er bekam ein tuechtiges, zum Ertragen schwerer Strapazen
offenbar geeignetes Thier, von dem sich Michael Strogoff, ein gewandter,
ausdauernder Reiter, den groessten Nutzen versprach.
Das Pferd kostete eine bedeutende Summe; nach einigen Minuten schon stand
es zum Aufbruch bereit.
Es war jetzt etwa um vier Uhr Nachmittags.
Da Michael Strogoff die Nacht abwarten musste, um die Umwallung zu
passiren, sich in den Strassen von Omsk aber doch nicht zeigen wollte, so
blieb er gleich im Posthause und liess sich daselbst einige Staerkungsmittel
besorgen.
In dem oeffentlichen Wartesaale des Hauses ging es sehr lebhaft zu. So wie
wir es von den russischen Bahnhoefen kennen gelernt haben, liefen die
aengstlichen Einwohner hier zusammen, um neue Nachrichten zu erhaschen. Man
sprach von der bevorstehenden Ankunft eines Corps russischer Truppen, zwar
nicht in Omsk, aber in Tomsk, - eines Corps, das diese Stadt den Tartaren
Feofar-Khan's wieder entreissen sollte.
Michael Strogoff lauschte gespannt auf jedes in seiner Umgebung
gesprochene Wort, vermied es aber, sich selbst in ein Gespraech
einzulassen.
Ploetzlich machte ein Aufschrei ihn erzittern, ein Schrei, der hinabdrang
bis zum Grunde seiner Seele, und an sein Ohr schlugen die beiden Worte:
"Mei
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