ausdauernd, sind diese doch
als echte Vollblutthiere anzusehen, die eine andere Gangart als scharfen
Trab oder Galop gar nicht zu kennen scheinen.
Die Abtheilung selbst fuehrte ein "Pendja-Baschi", d. h. ein Befehlshaber
ueber fuenfzig Mann, dem noch ein "Deh-Baschi", ein Anfuehrer von einer Rotte
zu zehn Mann, untergeordnet war. Diese Officiere trugen Panzerhauben und
Waffenroecke; ausserdem bildeten kleine, am Sattelknopfe haengende Trompeten
ihre verschiedene Gradauszeichnung.
Der Pendja-Baschi wollte seine von einem weiten Ritte ermuedeten
Mannschaften etwas ausruhen lassen. Plaudernd und den "Beng" (d. i. ein
Hanfblatt, der Hauptbestandtheil des "Haschich", von dem die Asiaten einen
so ausgedehnten Gebrauch machen), rauchend, gingen die beiden Officiere am
Rande des Gehoelzes so auf und ab, dass Michael Strogoff ihre Unterhaltung
hoeren und auch die Worte verstehen konnte, da sie sich der tartarischen
Sprache bedienten.
Schon die ersten Worte ihres Gespraechs erregten die Aufmerksamkeit Michael
Strogoff's im hoechsten Grade.
Zu seinem Erstaunen war von ihm selbst die Rede.
"Jener Courier kann einen so grossen Vorsprung vor uns unmoeglich haben,
sagte der Pendja-Baschi, und ausserdem konnte er bestimmt keinen andern Weg
einschlagen, als die Strasse durch die Barabinen-Steppe.
-- Wer weiss, ob er Omsk ueberhaupt verlassen hat? erwiderte der Deh-Baschi.
Vielleicht haelt er sich noch jetzt in irgend einem Hause der Stadt
versteckt.
-- Wahrlich, das waere nur zu wuenschen! Dann brauchte der Oberst Ogareff
nicht zu fuerchten, dass die Depeschen, deren Traeger der Courier doch ohne
Zweifel ist, an ihren Bestimmungsort gelangten!
-- Man behauptet, Jener solle ein Landeskind, ein Sibirier sein, fuhr der
Deh-Baschi fort. Als solchen muss ihm wohl die Provinz bekannt sein und er
konnte recht wohl von der Landstrasse nach Irkutsk abweichen in der
Rechnung, sie erst spaeter wieder aufzusuchen.
-- Dann waeren wir ihm aber voraus, antwortete der Pendja-Baschi, denn wir
haben Omsk kaum eine Stunde nach seiner Abreise aus der Stadt ebenfalls
verlassen und sind bei der groessten Schnelligkeit der Pferde dem kuerzesten
Wege gefolgt. Ob er also in Omsk ganz zurueck geblieben oder wir vor ihm in
Tomsk ankommen, um ihm den Weg zu verlegen, jedenfalls wird er Irkutsk
nicht zu erreichen vermoegen.
-- Eine derbe Frau uebrigens, jene alte Sibirierin, die offenbar seine
Mutter ist!" bemerkte der Deh-Baschi.
Bei diese
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