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DOCTOR. Das heisst also, Sie wuenschen nicht mehr fuer mich zu bezahlen. QUESTENBERG. Du wurdest ja schon ein alter Kerl! Warum sollte ich Dich noch lange bei mir auf der Baerenhaut halten! DER DOCTOR. Schoen. QUESTENBERG. Nicht wahr? DER DOCTOR.----Ich werde mich denn vermaehlen . . . Sie haben vielleicht eine recht vorteilhafte Partie in Vorschlag zu bringen? QUESTENBERG. Fraeulein Blashammer. DER DOCTOR. Ah gratulire! (fuer sich schaudernd) Brrr . . . QUESTENBERG. Ein Maedchen von vielseitigster Bildung. DER DOCTOR. (wiederholt sein Brrr). QUESTENBERG. Sie spielt Beethoven und singt Schubert, spricht fertig franzoesisch, lies't englisch und italienisch, interessirt sich fuer Architektur, Sculptur, Malerei, ja selbst fuer Naturwissenschaft--dichtet Liebeslieder und Trinksprueche, verfertigt Oden und Sonnette, steht mit bekannten Professoren in brieflichem Verkehr und schreibt, wenn ich nicht irre, sogar Kritiken fuer belletristische Journale . . . (Er steht auf und tritt vor den Doctor.) Was ist Deine Meinung? DER DOCTOR. Darf ich eine aeussern? QUESTENBERG. Ich bitte. DER DOCTOR. Vor einer gelehrten Frau flieh' ich Meilen weit. QUESTENBERG. Du, ein Doctor, ein Philosoph?!--Ah, thu' man den Schlimmen etwas Gutes! Ich dachte, da kommen einmal zwei von einem Schlage zusammen und freute mich wie ein Kind . . . Sapperment! DER DOCTOR. Sie haetten keine Ruecksicht auf meinen Charakter nehmen, sondern nach Ihrem innersten Geschmacke waehlen sollen, folglich ein Maedchen, welches Sinn fuer das Haeusliche hat, mit den Maegden in der Kueche schaltet, Struempfe stopft, Hemden naeht und ueber jeden Pfennig sorgsamst Buch fuehrt, ein Maedchen, welches besitzt was mir fehlt, Unschuld, Heiterkeit, Liebe, Vertrauen und Leidenschaft! . . . Ich bin bescheiden, Herr Papa--auf jedem Dorf prangt in herrlichster Bluthe mein Glueck! QUESTENBERG. Sprichst Du aus Verruecktheit so vernuenftig oder aus Vernunft so verrueckt. DER DOCTOR. Ein andermal die Fortsetzung. (Er legt ein Buch, welches er in der Hand hielt, auf den Schreibtisch.) Dieses Buch brachte ich fuer Sie aus Paris mit. 's ist die beruehmte Schutzzollrede Ihres Gesinnungsgenossen. Der Autor hat sie selbst redigirt und herausgegeben. Moege die Lectuere Ihnen den guten Humor wieder schenken, den Sie seit meiner Ankunft gaenzlich verloren zu haben scheinen. (ab.) QUESTENBERG. Der Regierungsrath sagte mit Recht, die grossen Staedte seien das Verd
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