die matten Glieder jetzt in
schimmernden Palaesten, saeugte an des Reichthums voller Brust der Jugend
unbefangene Freuden und hegte ein Toechterchen im Schooss, der ersten
Fruehlingsbluethe gleich, so frisch und schoen! Der grossen Blashammer, von
Zitterwitze und Questenberge waren viele, die mit wohlverbrieftesten
Vertraegen um meine Freundschaft buhlten. Eigensinnig aber pochte ich auf
meinen guten Stern, der, vom protestant'schen Schwaermergeist bereits
verdunkelt, mir die Wege ungekraenkter Tugend leuchten sollte. Wahrlich,
er hat sie mir geleuchtet! Fantastisch ging's berg auf berg ab, ueber
Stock und Stein bald links, bald rechts.--Weit hinten blieb der selige
Tag! Und ob von oben, unten, kreuz und quer des Geistes feur'ges
Raecherantlitz warnend mir erschien--warst Du nicht umzustimmen! Taub
bliebst Du meiner Liebe zaertlichstem Gebot, sangst: "Ein' feste Burg ist
unser Gott, ein' starke Wehr und Waffen" . . . Ja, blicke nur
beschaemt--er half uns frei aus aller Noth, setzte uns auf einen weichen
Pfuhl, regnete Himmelsmanna und laesst's uns wohlbehagen . . . Dass diesem
luegnerischen Streben der Stab gebrochen werde,--in mir das letzte Opfer
ihm gefallen! . . Ein eitel, ein verwerflich Gut ist ja das Leben und
nicht der Muehe werth es zu erhalten! Gluecklich alle, die's leicht
erfassen, die schlau, verwegen, kuehn die wenigen Koernlein lautern Goldes
aus seinem Schacht zu stehlen wissen! . . Ich bin muede sein morsches
Kreuz noch laenger fortzutragen. Der Erfahrung langgesponnener Faden hoere
auf der Wahrheit undankbare Spule zu bewegen; er reisse, eine neue Zeit
beginne unsern Kindern! Litten wir zu ihrem Frommen, so bin ich
ausgesoehnt,--vergebe den Gewissenlosen, die als Spielball schnoeden
Eigennutzes, lachend von Hand zu Hand uns warfen, bis wir verbraucht, in
ihren dumpfen Woelbungen, bei Lumpen einen Gnadenplatz erhielten.
VATER ZIEMENS. So hoert' ich Dich noch nie!--Welchem fuerchterlichen
Zweifel unterjochte das Elend Dein Herz!--Hast Du kein Blut mehr in den
Adern; zehrte die heimliche Schlange das Lebensmark Dir aus und brichst
nun morsch zusammen, gleich dem Geruest des stolzesten Tempels, von der
unsterblichen Himmelsflamme verglueht!?
ALBERT. Ehrwuerd'ger Greis, vergebens ringen ewige Gesetze die dunkle
Macht des immer Wechselnden zu brechen, vergebens, ihrer heissersehnten
Wohlthat den schwachen Sterblichen zu unterwerfen! Wie es gewesen seit
fuenftausend Jahren wird es verbleiben alle Zeit. Der
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