l! Erwarten Sie von mir weder Huelfe
noch Trost! Die Botschaft, welche ich bringe--doch zuvor geleiten wir
die Jungfer in die Huette--es wird fuer sie zu viel!
MARIE. Was mich noch treffen kann, ist nicht das Schlimmste mehr!
Berichten Sie nur, Klaus!
KLAUS. Nun denn, die Geschichte mit dem Amerikaner hatte den
wundersamsten Erfolg--es klaenge uns, so wahr ich Klaus heisse, ein
Millioenchen in der Tasche, ja, ja, ein Millioenchen--
MARIE. Ich verstehe nichts! . . . Wer ist der Amerikaner? welches die
Geschichte?
KLAUS. Frau Mutter weiss bereits davon. . .
FRAU ZIEMENS. Ihr's zu erzaehlen hielt ich fuer Narrheit, denn ich konnte
nicht glauben, Klaus, nicht glauben--
KLAUS. Es war keine, keine, Frau Mutter! Alles ging nach Wunsch und
wider Erwarten . . .
FRAU ZIEMENS. Alles nach Wunsch!?
KLAUS. Bis auf zwei Todte leider!
FRAU ZIEMENS. Zwei To--wie?
KLAUS. Den einen haben Sie schon, der andere ist unterwegs.
FRAU ZIEMENS. Wer?--O sagen Sie!
MARIE. Hastigen Schrittes, ich sah's durch's Fenster, entfernten Sie
sich mit dem Vater--
KLAUS. Zu dienen.
MARIE. Wo blieb er!?
KLAUS. Beim Herrn im Schloss, zu seinem--unserm unseligsten Verhaengniss!
FRAU ZIEMENS. O mein Kind!
KLAUS. Beten Sie fuer ihn!
MARIE. Sein Leben war ehrenvoll, dessen bedarf's nicht!
KLAUS. Wahrlich, koennte man gleich ihm sich ruehmen, so athmete leichter
das Herz! Er war ein frommer Dulder, hatte stets grosse Gefuehle, schoene
Gedanken, kruemmte sich nicht wie unsereins, dem schwachen Wurme gleich
im Pfuhle der Verdammniss und hungerte nach Staub!--Doch schirmt mich
Geister!
Neunte Scene.
DIE VORIGEN OHNE FRAU ZIEMENS.
MARIE. Hoertest Du, Albert?
KLAUS. Er! oder nur sein Gespenst?!
MARIE. Er selbst, Klaus! Die Kugel toedtete ihn nicht.
KLAUS. Und so starb der Alte denn umsonst!
ALBERT. Wirklich, ist's wirklich wahr!
KLAUS. Wie Dein Verdienst am neuen Webestuhl!--Der edle Greis, dasselbe
mir vor Questenberg bezeugend, wie's meine Ehre fordert, wird von der
Kunde Deines Frevels ueberrascht, taumelt schwindelnden Haupts, erseufzet
beklemmt: "verloren mein Kind!" und liegt entseelt mir im Arm.
ALBERT. O schauder--schaudervoll!
KLAUS. Hoechst schaudervoll!
MARIE. Gemach, Klaus! Keine Vorwuerfe, keinen Zorn!--Ihre Hand, braver
Mann!--Goennen wir dem Schicksal den schrecklichen Triumph, preisen die
Vorsehung, welche nicht anders es fuegte!
KLAUS. Immerhin! sagt der Beklagenswerthe dazu
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