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ch und nach erhoben und das Schiff wieder langsam durch die klare, fast spiegelglatte Fluth trieb, von ihnen wohl freudig begruesst worden, aber keinem als irgend Gefahr drohend erschienen. Der erste ueberraschte Blick umher ueberzeugte aber bald alle, selbst die groessten Laien in der Wetterkunde, dass der sonnige Morgen einem stuermischen Mittag werde weichen muessen. In Nord-Westen stiegen schwere dunkle Wolkenmassen auf, die dem Wasser schon ihren fahlen Bleiglanz mitzutheilen begannen, ueber die See zog es in dunkelstreifigen, fluechtigen Kraeuselwellen, wie die Vorboten des nahenden Wetters, und als die schwache Brise endlich wieder vollstaendig erstarb, die duestere Wolkenmasse aber, die bis jetzt fast auf dem Horizont gelegen, mit rasender Schnelle hoeher und hoeher stieg, da bat der Capitain, der bis dahin an Nichts anderes gedacht hatte, als sein Schiff auf das kommende Wetter vorzubereiten und seine Segel zu bergen, die Passagiere dringend, hinunter in die Cajuete und dem Unwetter aus dem Wege zu gehn, dass sich die Mannschaft frei bewegen koenne. Fast alle fuegten sich auch dem Wunsch nur zu bereitwillig, die meisten selber froh unter dem schuetzenden Dach der Cajuete den Ausbruch des Sturmes erwarten zu duerfen; nur Herr von Hopfgarten holte sich rasch seine geoelten Seemannskleider, die er sich zu diesem Zweck besonders angeschafft, hervor, zog sie an, setzte seinen Suedwester(11) auf, und stieg, die Haende in die Taschen schiebend, wieder an Deck, dem Sturm "die Wetterseite zu bieten." Diese unheimliche, und einem heftigen Orkan sehr oft vorhergehende Stille dauerte aber nicht lange; im Nord-Westen nahm der Meeresspiegel eine vollkommen dunkle Faerbung an, wie sich die Kraeuselwellen da vor der heranbrausenden Windsbraut hoben, und als die Windsbraut herankam und das Schiff fasste, durch die Bloecke und Taue pfiff und ueber die nackten Raaen heulte, fegte sie auch schon die oberen Tropfen von den aufspritzenden, wie aengstlich zuckenden Wellen, und lehnte sich jetzt hinein in das Meer, das ruhige aufzuruetteln aus seinem Schlaf. Hui wie es da draengte und bohrte und die Segel fasste und schuettelte, die es noch wagten ihm Trotz zu bieten, waehrend es dem stoehnenden Schiff pfeilschnell die baeumenden Wogen entgegenjagte; wie die Masten aechzten und sich elastisch der furchtbaren Kraft beugten, und die schweren Raaen in ihren Ketten klirrten und die Falle, und Taue zum Zerspringen spannten. Aber machtlos
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