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Hueckler, der sich jetzt sehr geschaeftig zeigte, oeffnete ihr dann beide Adern, sich von dem wirklichen Hinleben der Kranken, da man die Leiche nicht an Bord behalten konnte, auch fest zu ueberzeugen. Als aber auch der letzte Zweifel beseitigt, und der Tod fest und unerbittlich constatirt worden, wurde der Segelmacher beordert, die Verschiedene in ein Stueck Segeltuch, wie das auf Schiffen gebraeuchlich ist, einzunaehen. Nur das Gesicht sollte noch bis zum letzten Augenblick der Bestattung frei und offen bleiben. Es ist ein haesslich unangenehmes Gefuehl eine Leiche an Bord zu wissen, und selbst in der Cajuete, die doch in keine Beruehrung mit der Gestorbenen gekommen war, ja von deren Passagieren sich nur ein paar erinnerten sie ueberhaupt je an Deck bemerkt zu haben, hatte es die froehliche Stimmung die das nahe Land hervorgebracht, wenn nicht ganz gestoert, doch merklich gedaempft. Wesentlich zu dem Unbehagen trug aber auch der Doktor Hueckler bei, der sich vor dem Fruehstueck, das die Passagiere heute aussergewoehnlich zeitig in der Cajuete versammelt hatte, in seinem unglueckseligem Geschaeftsstolz nicht enthalten konnte, dem Professor Lobenstein genau den erfolglosen Aderlass an der Todten, die Umstaendlichkeiten ihrer letzten Augenblicke und den wahrscheinlichen Zustand ihres Gehirns, das einer Entzuendung erlegen waere, zu beschreiben. Der Professor suchte dabei vergebens ihm zu entgehn, eben so beschwor ihn Herr von Benkendroff ihm nicht wieder das Fruehstueck mit seinen verzweifelten Beschreibungen zu verderben. Umsonst, der Fall interessirte ihn selber viel zu sehr, ihn ruhig und unausgesprochen bei sich tragen zu koennen, und er _musste_ seinem Herzen Luft machen. Indessen war Hedwig, die an dem Morgen schon zweimal vergebens an ihrer jungen Herrin Thuer geklopft, durch den Cajuetenwaerter dorthin beschieden worden, und flog jetzt dem willkommenen Befehle Folge zu leisten. Die junge Frau hatte sich ihr stets so mild, so freundlich gezeigt, war besonders gestern Abend in ihrem Schmerz so herzlich mit ihr gewesen -- und diese Guete that dem armen, verwaisten Kind so wohl -- dass es sie trieb und draengte ihr Leiden zu erfahren. Konnte sie auch nicht helfen, mittragen konnte sie es doch, und Alles, Alles thun was in ihren Kraeften stand, ja selbst was ueber ihren Kraeften lag, es zu erleichtern. Sie fand Clara heute schon auf, und vollstaendig angezogen in ihrer Cajuete, und als sie die Thuere oeffnete st
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