FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162  
163   >>  
Frau war heute ueber Tag wieder so krank geworden, dass sie Georg Donner keinen Augenblick verlassen wollte, und das Schlimmste zu fuerchten schien. Die alten Phantasieen stellten sich dabei wieder ein, der Laerm den Tag ueber mochte sie auch aufgeregt und beunruhigt haben, und das Brennen und Pochen im Kopfe war aerger als je geworden. Hedwig hatte auch schon die ganze vorige Nacht bei ihr aufgesessen, und eben war die Kranke, zum ersten Mal wieder seit acht und vierzig Stunden, in einen kurzen, unruhigen und oft unterbrochenen Schlummer gefallen, als sie zu ihrer jungen Herrin gerufen wurde, und zugleich hoerte dass diese ebenfalls krank sei. Rasch und aengstlich eilte sie zurueck in die Cajuete, und klopfte an der beiden Gatten enges, aber sehr freundlich eingerichtetes Gemach. Ein leises "Herein" antwortete, und sie fand Clara schon auf ihrem Lager, das Antlitz fest in ihr Kissen gedrueckt, von dem aus sie der Eintretenden, ohne zu ihr aufzusehn, nur die Hand entgegenstreckte. "Liebe, liebe Frau Henkel, was fehlt ihnen?" fluesterte das Maedchen, neben der niederen Coye knieend, und die ihr gebotene Hand mit Kuessen bedeckend -- "sind Sie krank? -- was um Gottes Willen ist vorgefallen?" -- Aber Clara vermochte kein Wort zu erwiedern -- sie hatte sprechen wollen, aber sie fuehlte dass es in diesem Augenblick ihre Kraefte ueberstieg, und nur schweigend hielt sie eine lange, lange Zeit die Hand des Kindes fest und krampfhaft in der ihren. "Liebe, liebe Frau Henkel" wiederholte Hedwig bittend -- was ist Ihnen? -- kann ich Ihnen helfen?" -- "Ja Hedwig -- ja --" hauchte die Kranke mit kaum hoerbarer Stimme -- "Du allein -- aber nicht heute mehr -- komm morgen -- morgen frueh --" "Aber wenn Sie mir indessen ernstlich krank werden?" bat das junge Maedchen, die nicht begreifen konnte was die raethselhaften Worte bedeuteten -- "Soll ich nicht lieber doch Herrn Donner rufen, den jungen Arzt, den wir im Zwischendeck haben, und der, wie die Anderen sagen, viel mehr versteht als der Doktor in der Cajuete." "Ich bin nicht krank" fluesterte aber die Frau -- "wenigstens nicht so, dass mir ein Doktor Mittel dagegen verordnen koennte -- nur Ruhe brauche ich -- Ruhe -- so bitte, Hedwig -- lass mich jetzt allein." "Darf ich nicht bleiben?" Die Leidende schuettelte, ohne weiter ein Wort zu sagen, den Kopf, und Hedwig, gehorsam dem gegebenen Befehl, stand langsam auf, zoegerte noch einen Augenblick in der Thuer, ob die K
PREV.   NEXT  
|<   138   139   140   141   142   143   144   145   146   147   148   149   150   151   152   153   154   155   156   157   158   159   160   161   162  
163   >>  



Top keywords:

Hedwig

 
wieder
 

Augenblick

 

Doktor

 

Kranke

 

Henkel

 
geworden
 
Cajuete
 

allein

 
morgen

jungen

 

Maedchen

 

Donner

 

fluesterte

 

fuehlte

 

hauchte

 

sprechen

 

erwiedern

 
wollen
 

Stimme


hoerbarer

 

schweigend

 

krampfhaft

 

Kindes

 
ueberstieg
 

wiederholte

 
diesem
 

helfen

 

Kraefte

 
bittend

begreifen

 

bleiben

 

Leidende

 

dagegen

 

verordnen

 

koennte

 
brauche
 

schuettelte

 

weiter

 

zoegerte


langsam

 

gehorsam

 

gegebenen

 

Befehl

 
Mittel
 
wenigstens
 

raethselhaften

 

konnte

 
bedeuteten
 

indessen